In Deutschland und Österreich: Tausende protestieren gegen Corona-Maßnahmen
Von Hamburg bis Wien – in Deutschland und Österreich gibt es Kundgebungen gegen die Corona-Regeln. Nicht alle Demonstrationen sind behördlich erlaubt.
In mehreren Städten in Deutschland und Österreich ist es am Samstag zu Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen gekommen. Bei manchen der Proteste kamen Tausende von Menschen zusammen. Nicht alle Demonstrationen waren erlaubt.
In Hamburg protestierten mehrere Tausend Menschen unter dem Motto „Das Maß ist voll - Hände weg von unseren Kindern!“. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf und bis zu 10.000 Teilnehmern. „Die Abstände werden eingehalten, soweit man das sehen kann“, sagte ein Polizeisprecher.
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An einer verbotenen Demonstration in Frankfurt nahmen knapp 100 Menschen teil. Die Polizei löste die Versammlung nach eigenen Angaben auf. Beamte überprüften dabei Personalien und sprachen Platzverweise aus. Die Kundgebung in der Innenstadt verlief friedlich. Die Stadt hatte am Donnerstag die angemeldete Demonstration untersagt. Sie befürchtete, dass die Protestler „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ die wegen der Corona-Pandemie geltenden Auflagen missachteten. Angemeldet zu dem Demonstrationszug waren 1500 Menschen. Bereits zwei Tage zuvor hatte das Ordnungsamt vier geplante Kundgebungen der gleichen Anmelderin verboten.
Weniger Teilnehmer als angemeldet in Berlin
Bei einer Demonstration der AfD in Berlin gegen die Impfpflicht und bei verschiedenen Gegenveranstaltungen blieb es bis zum Samstagnachmittag ruhig. Auf beiden Seiten seien deutlich weniger Teilnehmer gezählt worden als angemeldet waren, hieß es seitens der Polizei.
In Trier gingen rund 500 Menschen wegen der Corona-Regeln auf die Straße: Mehr als 400 von ihnen demonstrierten gegen die Vorschriften und die begrenzte Impfpflicht. Die anderen etwa 100 Menschen hatten sich zu einer Gegendemonstration versammelt, wie die Polizei weiter mitteilte. Zu größeren Zwischenfällen sei es aber nicht gekommen. Gegen die Kritiker der Corona-Maßnahmen hätten mehrere Platzverweise verhängt werden müssen, weil sie Anordnungen der Polizei nicht nachgekommen seien. Dazu kamen nach Polizeiangaben drei Ordnungswidrigkeitsverfahren.
Nicht angemeldete Demonstrationen in Flensburg
In Flensburg bildeten sich nach Angaben der Polizei am Nachmittag mehrere nicht angemeldete Demonstrationen. Ein Aufeinandertreffen von Kritikern der Corona-Maßnahmen und Gegendemonstranten habe man verhindert.
Auch in Schwerin protestierten am Samstagmittag mehrere Hundert Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. Nach Angaben der Polizei versammelten sich zunächst etwa 370 Menschen, im Verlauf der Demonstration stieg die Zahl der Teilnehmenden auf 760. Die angemeldete Veranstaltung sei friedlich und ohne Ausschreitungen verlaufen, sagte eine Sprecherin. Die Polizei hatte für die Demonstration mehrere Straßen gesperrt und sich mit einem Großaufgebot auf den Protestzug vorbereitet.
Mehrere Proteste auch in Bayern
Auch in mehreren bayrischen Städten kam es zu Demonstrationen. In Neumarkt in der Oberpfalz liefen rund 2000 Menschen bei einem Demonstrationszug mit. Zu Verstößen sei es nur vereinzelt gekommen, hieß es. Auch in Fürth versammelten sich nach Polizeiangaben knapp 2000 Menschen.
Bei einem Impfzentrum im niederbayerischen Straubing versammelte sich eine größere Gruppe mutmaßlicher Impfgegner, wie die Polizei mitteilte. Angemeldet sei die Veranstaltung nicht gewesen, teilte die Polizei mit. In der Spitze seien rund 700 Menschen bei dem Zug mitgelaufen.
Am Münchner Marienplatz trafen sich nach Angaben eines Polizeisprechers etwa 100 Menschen zu einer Demo. Weitere Demonstranten seien in 100 Fahrzeugen durch die Stadt gefahren und hätten mit Transparenten demonstriert. In Augsburg berichtete die Polizei von bis zu 550 Teilnehmern. Größere Zwischenfälle gab es den Angaben zufolge nicht.
Die wohl größte Demonstration fand nicht in Deutschland, sondern in Österreich statt, wo es seit der Verkündung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ab Februar immer wieder zu großen Protesten kommt. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Nachmittag bunter Berufung auf Polizeiangaben berichtete, befanden sich etwa 44.000 Menschen am Heldenplatz in Wien. Dort wetterte der Chef der rechtspopulistischen FPÖ, Herbert Kickl, gegen die Politik der Regierung. Die Demonstration in Wien war nicht die einzige. Auch in anderen Städten der Alpenrepublik fanden Proteste statt.
Kickl kündigte an, die Protestaktionen würden so lange andauern, bis die Regierung „vor die Hunde“ gehe. „Wir alle können dazu einen Beitrag leisten“, sagte er bei der von seiner Partei als „Megademo für Freiheit gegen Chaos und Zwang“ angekündigten Kundgebung. Laut APA waren in Wien insgesamt 32 Demonstrationen angemeldet worden, sieben davon wurden untersagt. Rund 1400 Polizisten waren den Angaben zufolge im Einsatz, um für einen friedlichen Ablauf der Proteste und die Einhaltung der geltenden Covid-Bestimmungen zu sorgen. Auch in Klagenfurt gingen am Samstag laut APA rund 2500 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. Schon am vergangenen Wochenende demonstrierten in Wien mehr als 40.000 Menschen. (AFP, dpa)
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