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Demonstranten protestieren in Wien gegen den Wiener Akademikerball der rechten FPÖ in der Hofburg.
© Hans Punz/dpa

Wien: Tausende demonstrieren gegen von FPÖ ausgerichteten Akademikerball

Der Akademikerball ist als Treffpunkt von Rechtsextremen bekannt. Die Proteste richteten sich auch gegen eine Burschenschaft im Mittelpunkt eines Skandals um ein Liederbuch mit Nazi-Liedern.

In Wien haben am Freitagabend tausende Menschen gegen den von der rechtspopulistischen FPÖ ausgerichteten Akademikerball demonstriert. Auf Transparenten wandten sie sich gegen Rassismus und Sozialabbau. Viele hielten Schilder mit den Worten "Widerstand" und "Lasst Nazis nicht regieren" hoch

Die österreichische Nachrichtenagentur APA sprach unter Berufung auf vorläufige Angaben der Polizei von rund 8000 Demonstranten vor der Wiener Hofburg. Die Demonstranten hätten einige Feuerwerksraketen gezündet, ansonsten habe es keine Zwischenfälle gegeben.

An der Veranstaltung in der Hofburg nahm laut APA auch der Chef der Freiheitlichen Partei Österreichs, der österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache, teil. Der Akademikerball ist als Treffpunkt von Rechtsextremen und Burschenschaftern bekannt.
Besondere Aufmerksamkeit erregte er dieses Jahr zum einen, weil die FPÖ seit Dezember an der österreichischen Regierung unter dem konservativen Kanzler Sebastian Kurz beteiligt ist. Zum anderen steht derzeit eine Burschenschaft im Mittelpunkt eines Skandals um ein Liederbuch mit Nazi-Liedern.
In dem Liederbuch der Burschenschaft "Germania zu Wiener Neustadt" wird die NS-Zeit verherrlicht. Stellvertretender Vorsitzender der Burschenschaft war Udo Landbauer, der am Sonntag bei der Landtagswahl in Niederösterreich als Spitzenkandidat der FPÖ antritt. Der 31-jährige Landbauer ließ seine Mitgliedschaft in der Burschenschaft ruhen, nachdem die Affäre bekannt wurde.
Österreichs Justizminister Josef Moser (ÖVP) sagte am Freitag eine vollständige Aufklärung der Affäre zu. Die Staatsanwaltschaft ermittele in der Lieder-Affäre bereits umfassend, sagte er bei einem Besuch in Sofia. (AFP)

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