Unterstützung für afghanische Bevölkerung: Taliban versprechen Sicherheit für humanitäre Helfer
Die Vereinten Nationen wollen weiterhin unparteiisch Hilfe leisten in Afghanistan. Die Taliban machen dafür als Gegenleistung Zusagen.
Die Taliban haben sich nach UN-Angaben verpflichtet, für die Sicherheit von humanitären Helfern in Afghanistan zu sorgen. Die Islamisten hätten in Gesprächen zugesichert, dass Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sich im Land frei und sicher bewegen könnten, erklärte ein UN-Sprecher am Sonntag.
Der UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, Martin Griffiths, hielt sich am Sonntag zu Gesprächen mit der Taliban-Führung in Kabul auf. Unter anderem traf er den Taliban-Mitgründer Mullah Abdul Ghani Baradar.
Griffiths erklärte danach, dass die internationale Gemeinschaft sich verpflichtet fühle, "unparteiische und unabhängige humanitäre Hilfe" in Afghanistan zu leisten. Er forderte die Taliban auf, insbesondere die Rechte von Frauen im Allgemeinen und Mitarbeiterinnen der Hilfsorganisationen im Besonderen zu respektieren.
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Taliban-Sprecher Suhail Schaheen erklärte auf Twitter, die Taliban dankten der UNO für die "versprochene Fortsetzung der humanitären Hilfe für das afghanische Volk" und sicherten ihnen "Zusammenarbeit und die Bereitstellung der notwendigen Einrichtungen" zu.
Nach der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban ist rund die Hälfte der afghanischen Bevölkerung nach Einschätzung der UN von einer humanitären Katastrophe bedroht. Afghanistan war bereits zuvor in hohem Maße von humanitärer Hilfe abhängig. Rund 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden aus dem Ausland finanziert. (AFP)