Casdorffs Agenda: Steve Bannons Europapläne sind eine düstere Botschaft
Donald Trumps früherer Chefstratege Steve Bannon will mit einer Stiftung die Rechtspopulisten in Europa stärken. Wem da nicht anders wird. Ein Kommentar.
Da wäre mal ganz gut, an den EU-Außengrenzen streng zu sein: Steve Bannon, Donald Trumps Mastermind, Stratege hinter dem Wahlsieg des US-Präsidenten, der Darth Vader der Politik, will jetzt Europa aufmischen. Eine düstere Botschaft.
Eine Internationale des Rechtspopulismus, quasi-anarchistisch gerichtet gegen bestehende Strukturen, mit dem Staat als Feind, so ungefähr hat man sich das wohl vorzustellen. Eine von Bannon intellektuell aufgeladene Revolte auf dem alten Kontinent, eine neue „Bewegung“ – wem da nicht anders wird.
Soll keiner die Herausforderung gering einschätzen: Bannon ist vielfach beschlagen, in politischer Kommunikation allgemein, in der Verbreitung „alternativer“ Fakten, im Aufbau alternativer Medien, in datengestützter Wähleransprache. Er war schon mit der AfD im Gespräch. Belgiens Ex-Regierungschef Guy Verhofstadt, Vorsitzender der Liberalen im Europa-Parlament, fordert bereits ein Einreiseverbot. Auf Twitter fordert er, die Europäer müssten „Bannon bannen“. Für diese klare Botschaft reichen 13 Zeichen.
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