Stasi-Dokumente zum Anschauen: Stasiunterlagenbehörde startet umfangreiche Mediathek
Oppositionelles Verhalten, Ausreisebestrebungen, Westkontakte - Stasi-Chef Erich Mielke wollte alles wissen. In einer neuen Mediathek stellt die Stasiunterlagenbehörde jetzt viele Dokumente, Videos, Tonaufnahmen und Fotos des DDR-Geheimdienstes online.
Hunderttausende DDR-Bürger wissen, wie sie aussehen: die Stasiakten. Sie kennen die Dokumente aus ihrer persönlichen Akteneinsicht. Doch darüber hinaus legten die Leute aus dem Mielke-Apparat zu allen in der DDR gesellschaftlich relevanten Themen Akten an. Einen Einblick in die Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gibt die neue Mediathek, die der Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen, Roland Jahn, am Donnerstag freischaltete. Die Webseite bietet anhand einer Zeitleiste einen schnellen Überblick über den online gestellten Bestand an Original-Dokumenten der DDR-Geheimpolizei.
Dem Nutzer stehen zunächst 2500 Dokumentenseiten, 250 Einzelbilder, sechs Stunden Tonaufzeichnungen und 15 Stunden Filme online zur Auswahl. Laut Stasiunterlagenbehörde werde das Angebot fortan stetig erweitert.
Kernstück der Webseite ist eine semantische Suche. Dazu können in eine Suchmaske Stichwörter eingegeben werden, mit denen alle Inhalte der Dokumente, Videos und Audio-Dateien sowie Beschreibungen der Fotos im Volltext gefunden werden können. Zusätzlich werden redaktionell aufbereitete Themenschwerpunkte angeboten, so zwei ausführliche Dokumentensammlungen über die friedliche Revolution 1989 und den Volksaufstand des 17. Juni 1953 in der DDR. An einzelnen Begebenheiten wird wird die aufwendige Vorgehensweise der Stasi exemplarisch dargestellt. So wurden zahlreiche Dokumente der Stasi über den streng bewachten Auftritt Udo Lindenbergs am 25. Oktober 1983 im Palast der Republik ausgewählt. Ausführlich nachzulesen sind auch die MfS-Dokumente über den Schauprozess und die Hinrichtung des geflüchteten Grenzoffiziers Manfred Smolka im Jahr 1960.
Vor der Presse stellte Jahn am Donnerstag die Mediathek als ein "Schaufenster in das Stasi-Archiv" vor. Insbesondere junge Leute solle es neugierig machen, "sich selbst ein Bild von den Unterlagen im Archiv des BStU zu machen". Die Internetseite richte sich an Nutzer ohne großes Vorwissen und Experten gleichermaßen - als ein "zeitgemäßes Webangebot zur Aufarbeitung der SED-Diktatur", sagte Jahn.
Hier geht es zur neuen Stasi-Mediathek.
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