zum Hauptinhalt
Martin Sellner, Anführer der Identitären Bewegung, bei einer Demonstration 2017 in Berlin.
© imago/IPON

„Identitäre Bewegung Österreich“: Spenden an den Rechtsextremisten Martin Sellner kommen vor allem aus Deutschland

Der Anführer der „Identitären Bewegung Österreich“ erhielt 20.000 Euro Spenden aus ganz Europa. Einem Medienbericht zufolge kamen die meisten aus Deutschland.

Einer der Anführer der "Identitären Bewegung Österreich", Martin Sellner, bekommt Spenden aus Deutschland. Die Süddeutsche Zeitung, NDR, WDR und der Wiener Standard konnten entsprechende Kontoauszüge einsehen. Der Rechtsextremist habe beispielsweise Anfang 2018 bereits über 20.000 Euro von etwa 250 Spendern aus ganz Europa erhalten. Die meisten von ihnen sollen Deutsche gewesen sein. Sie spendeten meist zwischen zehn und 500 Euro.

Auf den Kontoauszügen würde außerdem viel Zuspruch wie "Danke für die gute Arbeit" stehen. Auf anderen Auszügen waren deutlichere Worte wie "Protest gegen Willkür" oder "Kampfspende" gewählt. Wie Martin Sellner der Süddeutschen Zeitung berichtete, sollen die Spendengelder unter anderem für Material- und Anwaltskosten verwendet werden.

Zuvor war bekannt geworden, dass Sellner auch eine Spende vom Christchurch-Attentäter erhalten hatte. Einem Bericht des ORF zufolge soll dieser 1500 Euro gespendet und Sellner sich dafür mit einer Standard-Mail bedankt haben.

Bei einem Anschlag Mitte März im neuseeländischen Christchurch wurden 50 Menschen getötet. Der Australier Tarrant - ein Rechtsextremist und Rassist - sitzt im einzigen Hochsicherheitsgefängnis des Landes in Auckland in Untersuchungshaft. Ihm wird 50-facher Mord und 39-facher Mordversuch zur Last gelegt.

Nach dem Anschlag wurde Sellners Wohnung wegen der Spende durchsucht und ein Verfahren wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Sellner und Tarrant sollen sich öfter Mails geschrieben haben. (mit dpa)

Zur Startseite