Willy-Brandt-Haus in Berlin: SPD-Zentrale nach Bombendrohung wieder freigegeben
Eigentlich will der SPD-Vorstand über das Wahlprogramm beraten. Doch dann wird ein verdächtiger Gegenstand in der Poststelle im Willy-Brandt-Haus entdeckt. Die Polizei rückt an.
Die SPD-Parteizentrale ist am Montag wegen des Funds eines verdächtigen Gegenstands von der Polizei geräumt worden. Eine Parteisprecherin sagte, in der Poststelle sei ein Gegenstand gefunden worden, der nun von der Polizei untersucht werde. Es handele sich um eine routinemäßige Vorsichtsmaßnahme. Knapp zwei Stunden später folgte die Entwarnung: Das verdächtige Paket stellt sich als harmlos heraus, wie eine Pressesprecherin der Polizei dem Tagesspiegel bestätigte. Das Haus wurde wieder freigegeben.
Auch die versammelte SPD-Spitze musste das Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg verlassen. Spitzengenossen wie Fraktionschef Thomas Oppermann, Generalsekretärin Katarina Barley oder Arbeitsministerin Andrea Nahles standen auf dem Bürgersteig. Die Polizei sperrte das Gebäude ab. Im Gebäude waren Warnsirenen zu hören.
Es habe einen Bombenalarm gegeben, twitterte Jan Stöß, Mitglied des Parteivorstands, der gerade über das SPD-Wahlprogramm beriet. "Jetzt ist schon wieder Pause", schrieb Stöß.
Auch die Polizei Berlin schrieb wenig später auf dem Kurznachrichtendienst: "Vorsorglich wurde das Willy-Brandt-Haus wegen eines verdächtigen Gegenstandes evakuiert. Unsere Spezialisten vom #LKA sind unterwegs."
Der SPD-Parteivorstand hatte am Vormittag begonnen, über das Wahlprogramm zu beraten. Die Eckpunkte sollen am Nachmittag präsentiert werden, nachdem der Termin zunächst abgesagt worden war. Offen ist, wie sich die Räumung nun auf die Terminplanung auswirkt.
Noch am späten Sonntagabend hatte die SPD eine für 14.00 Uhr angesetzte Gesprächsrunde mit Oppermann, Barley und Schwesig abgesagt. Es gebe erhöhten Gesprächsbedarf, Gründlichkeit gehe vor Schnelligkeit, hieß es aus Parteikreisen. Aus dem Parteivorstand gibt es zahlreiche Änderungsanträge, die noch beraten werden sollten. Am Montagmorgen kam dann der Rückzieher.
Nach den Niederlagen bei den Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und im SPD-Stammland Nordrhein-Westfalen gibt es erhebliche Unruhe in der SPD.(Tsp)