Venezuela-Krise: Spannungen zwischen Washington und Moskau
Russlands Außenminister Lawrow wirft im Gespräch mit Amtskollegen Pompeo den USA "zerstörerische Einflussnahme" und "Verletzung internationalen Rechts" vor.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den USA in der Venezuela-Krise eine "zerstörerische Einflussnahme" und eine Verletzung internationalen Rechts vorgeworfen. In einem Telefonat mit US-Außenminister Mike Pompeo über die "US-Initiative" habe Lawrow gesagt, dass "die Einmischung Washingtons in die Angelegenheiten Venezuelas eine schamlose Verletzung internationalen Rechts" sei, teilte das russische Außenministerium am Mittwoch mit. Diese Einflussnahme habe "nichts mit Demokratie zu tun".
Pompeo hatte zuvor eine militärische Intervention der Vereinigten Staaten in Venezuela als "möglich" bezeichnet, wenn diese "erforderlich" sei. Er fügte aber hinzu, seine Regierung hoffe, dass es eine friedliche Lösung geben könne.
Der kommissarische US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan sagte am Mittwoch in letzter Minute eine dreitägige Europa-Reise ab. Shanahan bleibe in Washington, um sich besser mit dem Weißen Haus über die Lage in Venezuela abstimmen zu können, erklärte ein Sprecher.
Die USA haben wie rund 50 andere Staaten den venezolanischen Oppositionsführer und selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó anerkannt. In den vergangenen Tagen hatte sich der Machtkampf zwischen Staatschef Nicolás Maduro und Guaidó nochmals verschärft. Der Oppositionschef erklärte am Dienstag, er habe eine Gruppe von Militärs auf seiner Seite. Im Anschluss kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.