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Bundegesundheitsminister Jens Spahn (CDU) trifft Pflegeschüler in Pristina.
© Xander Heinl/Photothek/BMG/dpa

Initiative gegen Personalnot: Spahn wirbt im Kosovo um Pflegekräfte

Der Gesundheitsminister unterzeichnet eine Kooperationsvereinbarung mit Pristina. Damit soll die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte beschleunigt werden.

Fachkräfte aus dem Kosovo sollen in Zukunft die Personalnot in der deutschen Pflegebranche lindern helfen: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterzeichnete am Montag bei einem Besuch in Pristina eine Vereinbarung, welche die Anwerbung von Pflegekräften aus dem Balkanstaat voranbringen soll. Beide Länder wollten künftig bei den Bereichen Mitarbeiterqualifikation, Krankenversicherung und Gesundheitsmanagement zusammenarbeiten, heißt es in der von Spahn und seinem kosovarischen Kollegen Uran Ismaili unterzeichneten Erklärung.

Die Vereinbarung sieht auch den Austausch von Sachverständigen und Personal vor. Spahn ist seit längerem bemüht, den Pflegenotstand in Deutschland auch durch die Anwerbung ausländischer Fachkräfte einzudämmen. Die Anwerbung soll innenpolitische Maßnahmen wie eine bessere Bezahlung und eine bessere Personalausstattung ergänzen.

Damit die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte beschleunigt wird, treibt Spahn die Kooperation mit dem Kosovo voran. Diese Kooperation diene als eine Art "Blaupause" für die Kooperation mit anderen Ländern, hieß es im Gesundheitsministerium.

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus (CDU) rief die Bundesregierung dazu auf, schneller Visa für einwanderungswillige Pflegekräfte zu erteilen. Es sei "unerträglich, dass man innerhalb der deutschen Botschaften nicht alles daran wirft, die Visa zu beschleunigen", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin"

Visavergabe prüfen

Das Außenministerium solle auch prüfen, ob die Visumsvergabe nicht aus den Botschaften nach Deutschland verlagert werden könnte. Dass die Pflegekräfte dann womöglich in dem Balkanstaat fehlen, stritt Westerfellhaus am Montag nicht ab - die Pflegekräfte könnten in Deutschland aber "womöglich Qualifikationen für die Zukunft des Kosovo" gewinnen.

Jens Spahn (CDU,l) trifft den Ministerpräsident von Kosovo, Ramush Haradinaj.
Jens Spahn (CDU,l) trifft den Ministerpräsident von Kosovo, Ramush Haradinaj.
© Xander Heinl/Photothek/BMG/dpa

Ob die Pflegekräfte auch dauerhaft in Deutschland bleiben, hängt Westerfellhaus zufolge davon ab, ob die Kollegen sie hier wertschätzend empfangen und gut einarbeiten. Außerdem seien gute Sprachkenntnisse entscheidend für eine gelingende Integration.

Laut Statistischem Bundesamt sind etwa 3,4 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Wegen der allgemeinen Alterung der Gesellschaft wird ihre Zahl weiter steigen - während die Pflegebranche mit Nachwuchsmangel zu kämpfen hat. In Deutschland fehlen zehntausende Pflegekräfte.

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