zum Hauptinhalt
Ein Apotheker begutachtet Medikamente in einem Regal.
© Getty Images

Lieferengpässe bei Arzneimitteln: Sozialverband fordert Einschreiten der Regierung gegen Medikamentenmangel

Laut SoVD besteht eine konkrete Gefahr für Patienten. Sogar bei lebensnotwenigen Präparaten kommt es zu Engpässen.

Der Sozialverband SoVD verlangt ein Einschreiten der Bundesregierung gegen die anhaltenden Lieferprobleme bei Medikamenten. „Die Lieferengpässe sind eine konkrete Gefahr für viele Patientinnen und Patienten“, sagte Verbandspräsident Adolf Bauer am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. „Insbesondere chronisch Kranke und ältere Menschen müssen sich auf eine reibungslose Versorgung mit Medikamenten verlassen können.“

„Wenn Produktionsverlagerungen aus Kostengründen zu diesem Missstand führen, dann läuft etwas grundfalsch“, sagte Bauer. „Die Bundesregierung muss hier entschieden gegensteuern.“ Die bisherigen Maßnahmen reichten nicht aus. Langfristig müsse die Medikamentenproduktion wieder in Deutschland stattfinden.

Auch lebensnotwendige Präparate betroffen

Als Lieferengpass gilt, wenn eine Arznei mindestens zwei Wochen nicht ausreichend lieferbar oder die Nachfrage größer als das Angebot ist. Seit Jahren kommt es bei Medikamenten und Impfstoffen immer wieder zu solchen Engpässen. Betroffen waren in der Vergangenheit unter anderem Krebsmittel, Antibiotika, Schilddrüsenhormone und ein Windpockenimpfstoff.

Das Problem hat sich nach Angaben des Deutschen Apothekerverbands (ABDA) in den vergangenen Jahren ausgeweitet. Der SoVD betonte, bei den betroffenen Arzneimitteln handele es sich zum Teil um lebensnotwendige Präparate, die nicht einfach ersetzt werden könnten.

Mitte November hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Schritte zur Bekämpfung des Problems angekündigt. Der Bund will demnach bei der Verteilung von Medikamenten stärker eingreifen als bisher und zudem auf internationaler Ebene nach Lösungen suchen. (AFP)

Zur Startseite