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Israelische Sicherheitskräfte untersuchen am Montag den Tatort der jüngsten Messerattacke. Die Polizei tötete einen palästinensischen Angreifer und verletzten den anderen Täter schwer.
© Reuters

Neue Messerattacken in Israel: Sicherheitskräfte töten einen palästinensischen Angreifer

Ein Jahr nach Beginn der Gewaltwelle in Israel und den Palästinensergebieten kommt es zu neuen Anschlägen. Zwei Palästinenser greifen Sicherheitskräfte mit Messern an, ein Angreifer wird getötet.

Eine neue Anschlagsserie in Israel reißt nicht ab. Zwei Palästinenser hätten in der Nähe der Patriarchengräber in Hebron an einer Straßensperre israelische Sicherheitskräfte mit Messern angegriffen, teilte eine Polizeisprecherin am Montag mit. Daraufhin hätten israelische Polizisten das Feuer eröffnet. Einer der Angreifer sei getötet und der zweite lebensgefährlich verletzt worden.

Ein Palästinenser stach am Montagmorgen in Jerusalems Altstadt mit einem Messer mehrmals auf zwei israelische Polizisten ein. Die Beamten - ein Mann und eine Frau - seien schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Sprecherin mit. Der Angreifer sei außer Gefecht gesetzt worden. Er habe bei dem Vorfall am Herodestor zur Altstadt lebensgefährliche Verletzungen erlitten, berichteten israelische Medien.

Nach mehreren Wochen relativer Ruhe kommt es seit Freitag immer wieder zu solchen Angriffen. Dabei sind bisher fünf Angreifer getötet worden, unter ihnen ein jordanischer Staatsbürger. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag angeordnet, die Polizeikräfte in der Jerusalemer Altstadt und im Bereich des Tempelbergs zu verstärken. Außerdem verstärken Hunderte Soldaten die israelischen Truppen im südlichen Westjordanland.

Angesichts jüdischer Feiertage im kommenden Monat wird ein weiterer Anstieg der Gewalt befürchtet. Genau in dieser Zeit hatte vor einem Jahr eine Anschlagswelle begonnen. Dabei sind bisher 35 Israelis getötet worden. Weit mehr als 200 Palästinenser kamen ums Leben, die meisten von ihnen bei eigenen Attacken.

Als ein Auslöser galt ein Streit um Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem, der Muslimen und Juden heilig ist. Auch die Frustration der Palästinenser über die fortwährende israelische Besatzung befeuert die Gewalt.

Das jordanische Außenministerium hatte die Tötung des Jordaniers durch israelische Sicherheitskräfte als „brutalen Akt“ verurteilt. Israels Polizei veröffentlichte daraufhin am späten Sonntag das Video einer Überwachungskamera, auf dem zu sehen sein soll, wie der Mann Soldaten mit zwei Messern bedroht. Er habe „Allahu akbar“ (Gott ist groß) gerufen. Die Leiche des Jordaniers war am Sonntag in seine Heimat übergeführt worden. Repräsentanten beider Länder seien seit dem Vorfall in engem Kontakt, teilte das israelische Außenministerium am Montag mit. Die israelische Botschafterin in Amman, Einat Schlein, sei zu Erklärungen einbestellt worden. (dpa)

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