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Der ukrainische Oppositions-Chef und Putin-Vertrauter Wiktor Medwedtschuk neben dem russische Präsidenten. (Archivbild)
© Mikha Klimentyev/Reuters
Update

Wiktor Medwedtschuk: Selenskyj will festgenommenen Putin-Freund gegen Kriegsgefangene eintauschen

Der ukrainische Geheimdienst konnte offenbar den pro-russischen Oppositionellen Medwedtschuk festnehmen. Im Vorjahr war er des Hochverrats angeklagt worden.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben den bekannten pro-russischen Abgeordneten und Geschäftsmann Wiktor Medwedtschuk mit einer Sonderoperation festgenommen. 

Auf Instagram teilte auch der ukrainische Präsident Selenskyj ein Foto des Politikers und Oligarchen. Medwedtschuk sitzt in Uniform und in Handschellen auf einem Stuhl. „Gut gemacht! Details folgen“, steht unter dem Beitrag. Auch im Online-Dienst Telegram teilt er das Foto des 67-Jährigen und gratulierte dem SBU zu seinem Einsatz. 

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Selenskyj schlug zudem einen Austausch des festgenommenen prorussischen Politikers gegen Ukrainer in russischer Kriegsgefangenschaft vor.

Medwedtschuk gilt als enger Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin. Dem Politiker wird unter anderem vorgeworfen, ukrainische Militärgeheimnisse an Moskau weitergegeben zu haben. Er war im vergangenen Jahr des Hochverrats angeklagt und unter Hausarrest gestellt worden. Kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar war er untergetaucht.

Der schwerreiche Geschäftsmann zählt den russischen Staatschef zu seinen persönlichen Freunden. Putin ist laut Medwedtschuk Patenonkel seiner jüngsten Tochter. Als Abgeordneter leitete er die wichtigste pro-russische Oppositionsgruppe in der Ukraine. Die Vorwürfe gegen ihn weist er als politisch motiviert zurück.

Putin hatte im vergangenen Jahr verärgert auf das Vorgehen der Behörden gegen Medwedtschuk reagiert. Dessen angebliche Festnahme wollte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nun nicht kommentieren. „Es kommen gerade viele Falschinformationen aus der Ukraine“, sagte er zu russischen Medien. „Das muss erst geprüft werden.“ (Tsp/AFP/dpa)

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