Nach Mord an Lübcke: Seehofer prüft Verbot von "Combat 18"
Der Tatverdächtige im Fall Lübcke soll Kontakte zur Gruppe gehabt haben. Jetzt prüft Innenminister Seehofer ein Verbot der rechtsextremen Gruppe.
Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke prüft das Bundesinnenministerium ein Verbot der rechtsextremen Gruppe Combat 18. Das kündigte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch im Innenausschuss des Bundestages an, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
Der Ausschuss befasste sich am Mittwoch mit dem Mordfall Lübcke. Der Tatverdächtige Stephan E, der die Tat inzwischen gestanden hat, soll möglicherweise Kontakte zu Combat 18 gehabt haben. Der Kasseler Regierungspräsident war Anfang Juni erschossen worden.
Zunächst hatte Zeit Online über die Ankündigung Seehofers im Ausschuss berichtet. Combat 18 gilt als Teil des rechten Netzwerks Blood & Honour, das seit dem Jahr 2000 in Deutschland verboten ist. Damals wurden jedoch weder die Strukturen noch die Logos von Combat 18 verboten.
Das solle nun noch einmal geprüft werden, sagte Seehofer laut Teilnehmern. Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) sagte laut Zeit Online im ebenfalls am Mittwoch tagenden Innenausschuss des hessischen Landtags, er setze sich beim Bundesinnenministerium für ein "zeitnahes Verbot" ein. (AFP)