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Bundesinnenminister Horst Seehofer weigert sich weiterhin, eine Studie über Rassismus bei der Polizei in Auftrag zu geben.
© Fabian Sommer/dpa

Keine Untersuchung nur zur Polizei: Seehofer plant Studie zu Rassismus in der ganzen Gesellschaft

Eine Studie speziell zu Rassismus bei der Polizei lehnt Bundesinnenminister Seehofer weiter ab. Er will lieber eine breiter angelegte Untersuchung.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) plant eine breit angelegte Studie zu Rassismus in der Gesellschaft. "Eine Studie, die sich ausschließlich mit der Polizei und dem Vorwurf eines strukturellen Rassismus innerhalb der Polizei beschäftigt, wird es mit mir nicht geben", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag". "Das wird auch dem Problem nicht im Ansatz gerecht. Hier bedarf es eines wesentlich breiteren Ansatzes für die gesamte Gesellschaft und an diesem arbeiten wir."

Zunächst wird demnach das Bundesamt für Verfassungsschutz Ende des Monats einen Bericht über Rassismus und Extremismus in den Sicherheitsbehörden vorlegen.

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Die Frage einer wissenschaftlichen Studie zu Rassismus in der deutschen Polizei sorgt seit Monaten für Dissens in der Koalition. Während Seehofer eine solche Studie ablehnt, sprach sich Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) dafür aus.

In den vergangenen Monaten waren in mehreren Bundesländern Vorwürfe gegen Polizisten wegen rechtsextremer Machenschaften aufgekommen. Unter anderem wurden 30 Polizisten in Nordrhein-Westfalen wegen mutmaßlicher Zugehörigkeit zu rechtsextremen Chatgruppen vom Dienst suspendiert. (AFP)

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