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Österreichs neuer Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und seine Freundin Susanne Thier.
© Herbert Neubauer/APA/dpa

Casdorffs Agenda: Sebastian Kurz hat die Zeitenwende in Europa gestartet

Sebastian Kurz will mitreden, auch in Europa. Er gibt Antworten, wo sie die Bundesregierung schuldig bleibt - und setzt diese damit unter Druck. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Eine Zeitenwende, das ist es, ohne Frage. Und diese Wende geht aus von Österreich. Dass Sebastian Kurz, knapp über 30 Jahre jung, jetzt die Geschicke eines Landes führt, wird alle Nachbarn unter Druck bringen. Besonders den Nachbarn Deutschland. Ein klar konservativer Kurs, straff angeführt von ihm, abgesteckt in nur wenigen Wochen - das ist ein Signal: Seht her, ich habe einen Führungsanspruch. Auch in Europa.

Kurz war führend bei der Schließung der Fluchtrouten nach und in Europa. Nicht zur Freude der deutschen Kanzlerin. Nun zeigt er sich demonstrativ offen für EU-Europa und zieht in seiner Regierung die Kompetenzen vom Außenministerium ins Kanzleramt. Also will künftig Kurz überall da mitreden, wo Entscheidungen anstehen.

Damit macht er sich zum Gesprächspartner für die, die schneller voran kommen wollen, für Emmanuel Macron zum Beispiel. Kurz gibt Antworten, sogar auch organisatorisch, wo sie die Bundesregierung schuldig bleibt. Weder inhaltlich noch personell sind sie absehbar. Dabei wird es auch hierzulande fraglos Zeit. Zeit für eine Wende zum Handeln.

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