Vorsitzenden-Suche bei der SPD: Schwan wirft SPD-Führung Mutlosigkeit und "ein Sammelsurium von Positionen" vor
Wer führt künftig die SPD? Gesine Schwan kann sich eine Doppelspitze mit Juso-Chef Kühnert vorstellen. Geplant hatte sie das nicht.
Die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan hat ihre Bereitschaft zur Kandidatur um das Amt der SPD-Vorsitzenden bekräftigt: „Ich möchte kandidieren, wenn es genügend Unterstützung gibt“, sagte sie dem Tagesspiegel. Sie rechne aber nicht damit, dass Juso-Chef Kevin Kühnert mit ihr antreten wolle: „Ich glaube nicht, dass es dazu kommt, dass Kevin Kühnert und ich ein Kandidaten-Duo bilden.“ Sie habe mit ihm über den SPD-Parteivorsitz gesprochen - "Aber was er mir gesagt hat, müssen Sie ihn selbst fragen."
Schwan kritisierte die innerparteiliche Kommunikation der SPD: „Jedenfalls gelingt Integration nicht durch ein Sammelsurium von Positionen.“ Es reiche auch nicht, „kurzfristig auf tagesaktuelle Herausforderungen zu reagieren. Wir müssen uns unserer längerfristigen Ziele gemeinsam vergewissern, um an einem Strang zu ziehen, und auch nach außen mehr mit verschiedenen Gruppen kommunizieren.“ Der SPD-Spitze wirft sie vor, in der Vergangenheit zu mutlos agiert zu haben. "Die Spitze der SPD ist immer wieder davor zurückgeschreckt, heikle Themen anzusprechen", sagte die 76-jährige ehemalige Kandidaten für das Amt als Bundespräsidentin: "Das war ein Teil des Problems. Ich glaube, dass wir das wieder wagen müssen."
Auch im Bayerischen Rundfunk sagte Schwan, es gebe keine Festlegung auf eine gemeinsame Kandidatur mit Kühnert für den SPD-Vorsitz. "Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass ich mit ihm eine Doppelspitze eingehen will. Das würde mich nicht stören, aber es ist nicht der Fall." Im Deutschlandfunk hatte Schwan in der vergangenen Woche gesagt, dass sie sich auch eine Doppelspitze mit Kühnert vorstellen könnte. Die Politikwissenschaftlerin erklärte nun, dass sie den Juso-Chef schätze und ihn für "nachdenklich, argumentativ und fair" halte. Allerdings sei es nicht so, "dass wenn man links und rechts oder jung und alt zusammenpackt, dass dann automatisch alles integriert ist", fügte sie hinzu.
Schwan betonte, dass sie ursprünglich nicht geplant hatte, den SPD-Vorsitz in Erwägung zu ziehen: "Es war mir wichtig, das als Möglichkeit zu sagen, als es ziemlich lange so wirkte, als würde die SPD überhaupt von niemandem gleichsam gewollt und als würde niemand sich interessieren für sie. Das fand ich gefährlich und auch kränkend." Schwan hatte am vergangenen Dienstag gesagt, sie sei zur Kandidatur für den SPD-Vorsitz bereit, wenn die Bitte an sie herangetragen würde und dies auch in der Partei ausreichend unterstützt werde. (mit AFP)
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