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Am Montag steigt Rauch über dem südlibanesischen Kfarchouba-Dorf hoch.
© AFP/Mahmoud Zayyat

Israel warnt Libanon: Schusswechsel an der israelisch-libanesischen Grenze

Die Situation zwischen Israel und der Hisbollah ist seit Tagen angespannt. Nun wird nach Armeeangaben ein Hisbollah-Kommando an der Grenze aufgehalten.

Die angespannte Lage an der israelisch-libanesischen Grenze ist am Montag gefährlich eskaliert. Es sei zu einem Schusswechsel in der Region Har Dov im Norden des Landes gekommen, sagte der israelische Militärsprecher Jonathan Conricus. Man habe eine Gruppe von Hisbollah-Kämpfern daran gehindert, nach Israel vorzudringen.

Israelische Soldaten hätten Schusswaffen, Panzer und Artillerie eingesetzt. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah dementierte die Berichte derweil - obwohl Hisbollah-Kreise zunächst einen Angriff bestätigt hatten.

Israel drohte dem Libanon und der Hisbollah im Fall neuer Angriffe auf sein Gebiet mit einer sehr harten Reaktion. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Benny Gantz sagten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, ein Hisbollah-Kommando habe am Montag zeitweilig die Grenze nach Israel überquert.

„Hisbollah und der Libanon tragen die Verantwortung für jeden Anschlag“, sagte Netanjahu. Die Hisbollah spiele mit dem Feuer. Gantz sagte: „Jeder Angriff auf Israel wird zu einer starken, scharfen und schmerzhaften Reaktion führen.“

Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah hatte sich in den vergangenen Tagen zugespitzt. Die israelische Armee kündigte Ende vergangener Woche eine Verstärkung ihrer Truppen im Norden des Landes an. Israelischen Medienberichten zufolge handelte es sich dabei um eine Reaktion auf einen Bericht des zur Hisbollah gehörenden TV-Senders Manar, wonach bei einem Raketenangriff Israels in Syrien ein ranghohes Hisbollah-Mitglied getötet wurde. Befürchtet wurden Vergeltungsaktionen.

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Der israelische Militärsprecher Conricus sagte, Mitglieder einer Zelle hätten die sogenannte blaue Linie mehrere Meter weit überquert, daraufhin hätten israelische Soldaten sie beschossen. Die Mitglieder der Zelle, drei bis fünf mit Gewehren bewaffnete Männer, seien zurück in den Libanon geflohen.

Es sei unklar, ob jemand verletzt oder getötet wurde. Auf israelischer Seite gebe es keine Opfer. Die blaue Linie ist die internationale Grenze. Die israelischen Bewohner der Region waren von der Armee angewiesen worden, in ihren Häusern zu bleiben.

Der Kommandeur der UN-Friedensmission Unifil im Libanon, Stefano Del Col, nahm nach Angaben der UN-Truppe Kontakt zu den Konfliktparteien auf und bemühte sich um Deeskalation. Er rief beide Seiten zu Zurückhaltung auf.

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Die Hisbollah verfügt im Libanon unter anderem über einen politischen Flügel, der an der dortigen Regierung beteiligt ist. Ihr militärischer Arm wendet sich gegen den Nachbarn Israel und ist im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen im Einsatz.

In der Region - auch Scheba-Farmen genannt - waren 2006 zwei israelische Soldaten entführt worden, das löste damals den zweiten Libanon-Krieg aus. Das 30 Quadratkilometer kleine Gebiet an der Grenze von Syrien, dem Libanon und Israel ist seit langem umstritten. (dpa)

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