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Martin Schulz, Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat der SPD)
© imago/Müller-Stauffenberg

Nach Vorwürfen der türkischen Regierung: Schulz bezeichnet Kritik an Berliner Moschee als "unerträglich"

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die Vorwürfe der türkischen Regierung gegen die neugegründete liberale Moschee in Berlin scharf verurteilt.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die Vorwürfe der Türkei gegen die neugegründete liberale Moschee in Berlin scharf verurteilt. Dem Berliner Tagesspiegel sagte der SPD-Vorsitzende: "Die Angriffe aus der türkischen Regierung auf die von Seyran Ates gegründete liberale Moschee in Berlin sind unerträglich." Im Islam gebe es unterschiedliche Strömungen – genau wie im Christen- oder Judentum. Für jede dieser Strömungen gelte die Religionsfreiheit. "Das ist in Deutschland selbstverständlich.

Und das sollte es auch in allen anderen Ländern sein." Schulz reagierte damit auf den Vorwurf der türkischen Religionsbehörde Diyanet, wonach die Berliner Moschee ein Projekt der Gülen-Bewegung sei. Zudem kritisierte Diyanet, in der liberalen Moschee würden die "Grundsätze unserer erhabenen Religion missachtet". Außerdem handele es sich um Bemühungen, die Religion "zu untergraben und zu zerstören".

Eine Moschee für Muslime aller Glaubensrichtungen

Die Berliner Anwältin und Imamin Seyran Ates hatte erst am vergangenen Freitag in einer protestantischen Kirche im Stadtteil Moabit eine Moschee eröffnet, in der Frauen und Männer nebeneinander beten können. Sie soll Muslimen aller Glaubensrichtungen offenstehen. Die Frauenrechtlerin will damit einen Ort des liberalen Islam schaffen und eine Alternative zu den Moscheen der konservativen Islamverbände bieten.

Sie wies jede Verbindung zur Gülen-Bewegung zurück. „Wir haben mit denen Null zu tun“, sagte Ates am Mittwoch. „Wir sind denen viel zu progressiv, viel zu liberal.“ Zu einem türkischen Medienbericht, der die Moschee ebenfalls in Verbindung zur Gülen-Bewegung gebracht hatte, sagte Ates: „Das sind Nachrichten, die mich zur Zielscheibe machen, indem sie mich zur Terroristin erklären.“

Nach eigenen Angaben stand Ates schon vor der Moschee-Eröffnung wegen ihrer Tätigkeit als Anwältin unter Polizeischutz. Sie sagte am Mittwoch, sie werde nach wie vor vom Landeskriminalamt beschützt. (Tsp, dpa)

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