Proteste vor dem Bundestag: Schüler demonstrieren in Berlin gegen den Klimawandel
Rund 150 junge Demonstranten protestierten mit Fahnen und Plakaten vor dem Bundestag. Der Großteil sind Schüler – sie fordern eine bessere Klimapolitik.
"Der Schulabschluss wird uns nichts bringen, wenn die Welt kaputt gemacht wird", so die Schülerinnen der Waldorfschule Märkisches Viertel Berlin. Es ist nicht ihre erste Demo zum Klimaschutz. Ihre Schule ist mit vier Klassen vertreten. Sie alle haben eine Beurlaubung durch die Schulleitung erhalten. Statt die Schulbank zu drücken, strömen zahlreiche Gruppen an Schülern zur Mittagszeit auf den Platz der Republik. Sie kommen mit Fahnen und Plakaten – gegen Kohle und für mehr Klimaschutz.
Die Schülerinnen und Schüler, im Alter von etwa zehn bis achtzehn Jahren, kritisieren die "Untätigkeit der "Regierung" und "die starke Lobby". Sie informieren sich online über Websites von Greenpeace und Co über die Herausforderungen im Klimaschutz. Auch die sozialen Medien spielen für die Jugendlichen eine wichtige Rolle. Sie tauschen sich hier mit jungen Demonstranten in anderen Städten aus.
Die Berliner Schüler sind auch mit Demonstranten aus Köln vernetzt. "Da ist einiges los im Hambacher Forst", ist man sich einig. Manchen der Schüler ist das Konfliktpotential dort allerdings zu hoch, sie bewundern jedoch die Hingabe der Aktivisten vor Ort.
Neben zahlreichen Schulklassen und kleinen Freundesgruppen sind auch auch Organisationen wie Greenpeace, Campact, WWF, und BUND-Jugend vertreten. Die Meisten der Teilnehmer sind durch die sozialen Medien auf die "#FridaysForFuture-Proteste" aufmerksam geworden. Vor allem der Aufruf der 15-jährigen schwedischen Aktivistin Greta Thunberg hat viele Jugendliche aus Berlin und Brandenburg mobilisiert.
Bereits seit September dieses Jahres hatte eine kleine Gruppe Erwachsener regelmäßig vor dem Bundestag für den Klimaschutz demonstriert. In jeder Wetterlage standen sie mit einem schwarz eingefärbtem Eisbärstofftier und Plakaten freitags auf dem Platz. Der Anstoß kam von Kulturmanagerin und Aktivistin Barbara Fischer, welche einige Freunde von der Initiative überzeugen konnte.
Mit der wachsenden Bekanntheit von Greta und der "Freitagsbewegung" auf Twitter und Facebook wuchs die Gruppe stetig. Mittlerweile sind die meisten Demonstranten Schüler.
Annika Schulz
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