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Altkanzler Schröder und Russlands Premierminister Medwedjew in Moskau
© AFP/Yekaterina SHTUKINA

Casdorffs Agenda: Schröders Kontakte könnten noch gebraucht werden

Altkanzler Gerhard Schröder steht in Diensten russischer Staatskonzerne. Das wirkt alles andere als fein – seine Beziehungen könnten aber noch wichtig werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Es gehört gerade zum guten Ton, den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen seiner exklusiven Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin anzugreifen. „Claqueur“ klingt da noch gemäßigt.

Die Härte: FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff. Der findet, „alles, was Schröder jetzt noch fehlt, ist eine so schmucke Uniform wie die des russischen Verteidigungsministers“.

Ja, Schröder steht in üppig bezahlten Diensten russischer Staatskonzerne. Das wirkt alles andere als fein. Abgesehen davon, dass sich etliche andere ehemalige Staatsleute so ein Angebot auch gewünscht hätten; und abgesehen davon, dass Schröder die Merkel-Regierung über das Angebot seinerzeit in Kenntnis gesetzt hat – er ist der erste, der als Ex- Regierungschef je von einem anderen Staat zum Aufseher wichtiger Unternehmen gemacht worden ist.

Das alles kann Schröder für sich ins Feld führen. Und wenn es ganz hart auf hart kommt, werden seine Kontakte in den Kreml schon genehm sein. So wie beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, bei dem er intervenieren konnte, als es sonst keiner konnte.

Bei Putin kann das kein aktiver Vertreter dieser Bundesregierung. Der russlandkritische Außenminister Heiko Maas muss erst einmal seinen Antrittsbesuch in Moskau bestehen.

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