76 Flüchtlinge in einem Lkw: Schleuser zu anderthalb Jahre Haft verurteilt
Zwei Ungarn wurden verurteilt, weil sie Flüchtlinge in einen Lkw gepfercht hatten. Die beiden können nun nach Deutschland ausgeliefert werden.
Weil sie 76 Flüchtlinge in einen Lkw gepfercht hatten, sind zwei Schleuser in Tschechien verurteilt worden. Die 50 und 38 Jahre alten Männer aus Ungarn müssen jeweils für anderthalb Jahre in Haft, wie das Amtsgericht in Tachov am Mittwoch nach Angaben der Agentur CTK entschied. Für die Fahrt von Budapest mit Ziel Nürnberg kassierten die Hintermänner je geschleuster Person 400 Euro. Die tschechische Polizei hatte den Lkw im vorigen Sommer auf der Autobahn D5 rund 30 Kilometer vor der deutschen Grenze gestoppt.
Unter den auf engstem Raum zusammengedrängten Flüchtlingen aus Pakistan, Afghanistan und Syrien waren den Angaben nach zu einem Drittel Kinder und mindestens ein Säugling. Sie hatten weder Wasser noch Nahrung zur Verfügung. Auch die Lüftung war unzureichend. Die beiden ungarischen Schleuser leugneten die Tat vor Gericht und sprachen von angeblichen „blinden Passagieren“. Das Urteil macht den Weg frei für ihre Auslieferung nach Deutschland. Dort sollen sie wegen ähnlicher Vorwürfe vor Gericht stehen. (dpa)