Nach Khashoggi-Mord: Saudischer König besetzt Regierungsposten neu
Nach dem Tod des Journalisten Jamal Khashoggi bildet der saudische König sein Kabinett um. Die Ämter des Kronprinzen bleiben aber unangetastet.
Fast drei Monate nach der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi besetzt Saudi-Arabiens König Salman wichtige Regierungsposten neu und tauscht auch seinen Außenminister. Neuer Chefdiplomat wird der frühere Finanzminister Ibrahim al-Assaf. Er folgt auf Adel al-Dschubair, der seit 2015 im Amt war und zum Staatsminister degradiert wurde. Das gab die Führung des Landes am Donnerstag in einer Reihe von königlichen Dekreten bekannt.
Die Macht des international unter Druck stehenden Kronprinzen Mohammed bin Salman scheint durch die Änderungen zunächst nicht angetastet. Er bleibt stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister und steht weiter zwei mächtigen Räten zur politisch-wirtschaftlichen Entwicklung sowie zur Sicherheit vor. Die Räte sollen allerdings neu zusammengesetzt werden.
Der neue Außenminister Al-Assaf war vergangenes Jahr Berichten zufolge unter den Festgenommenen einer Verhaftungswelle, wurde aber wieder freigelassen. Saudischen Quellen zufolge sollen sich die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe nicht bestätigt haben. Offiziell hatte Riad nie bestätigt, dass Al-Assaf zu den Verhafteten gehörte.
König Salman ernannte am Donnerstag auch neue Minister für die Nationalgarde sowie die Ministerien für Information und Erziehung. Zudem wurden mehrere Provinzgouverneure ausgetauscht.
Die Führung Saudi-Arabiens war in den vergangenen Monaten wegen des Mordes an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi international in die Kritik geraten. Der Kolumnist der „Washington Post“ wurde Anfang Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul von einem Spezialteam saudischer Agenten getötet.
Eine Reihe von Indizien rückte Thronfolger Mohammed bin Salman - Sohn des Königs - in die Nähe der Tat. Medienberichten zufolge geht auch der US-Geheimdienst CIA davon aus, dass der Kronprinz als Drahtzieher hinter der Tötung steckt. (dpa)
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