Saudischer Journalist: "Time Magazine" ehrt Khashoggi posthum als eine "Person des Jahres"
Im Oktober wurde der Journalist Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet. Nun würdigte das "Time Magazin" ihn und weitere Reporter.
Das „Time Magazine“ hat den ermordeten saudischen Journalisten Dschamal Khashoggi gemeinsam mit weiteren Reportern zur „Person des Jahres“ gekürt. Das US-Magazin teilte am Dienstag mit, der Titel gehe an die „Wächter“ im „Krieg gegen die Wahrheit“. Khashoggi arbeitete als Kolumnist für die „Washington Post“ und war ein Kritiker der Regierung in Riad. Er war im Oktober von einem Killerkommando im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Weiterhin steht der Verdacht im Raum, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman von der Tat wusste oder sie sogar anordnete.
Das „Time Magazine“ würdigte außerdem Maria Ressa (55) in den Philippinen, die die Nachrichtenseite „Rappler“ betreibt. „Rappler“ zeichne den brutalen Krieg gegen Drogen von Präsident Rodrigo Duterte nach, berichtete das Magazin. Ressa drohten bis zu zehn Jahren Haft, nachdem die Nachrichtenseite wegen Steuervergehen angeklagt worden sei. Ausgezeichnet wurde auch die Redaktion der Zeitung „The Capital Gazette“ in Annapolis im US-Bundesstaat Maryland. Ein Attentäter hatte im Juni fünf Mitarbeiter des Blattes erschossen.
"Time Magazine" würdigt in Myanmar inhaftierte Journalisten
Ferner würdigte das US-Magazin zwei junge Reporter der Nachrichtenagentur Reuters, die seit einem Jahr in Myanmar inhaftiert sind. Die beiden Myanmarer Kyaw Soe Oo (28) und Wa Lone (32) - wie die Mehrheit ihrer Landsleute Buddhisten - hatten wegen eines Massakers der Armee an zehn Jungen und Männern der muslimischen Minderheit der Rohingya recherchiert. Insgesamt starben Tausende. Mehr als 700 000 Rohingya wurden aus dem Land vertrieben.
Die „Time“-Redaktion würdigt seit 1927 die einflussreichsten Persönlichkeiten des Weltgeschehens. Zuletzt waren das Frauen, die im Rahmen der #MeeToo-Debatte das Schweigen gebrochen und über Sexismus und sexuelle Übergriffe berichtet hatten. Zu den Geehrten gehören auch Kanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Donald Trump und in der Vergangenheit Adolf Hitler, Königin Elizabeth II. oder Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. (dpa)
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