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Sieht sich als Vertreter einer neuen Generation von Saudis: Botschafter Awwad S. Alawwad beim Gespräch mit dem Tagesspiegel. Sein Amt trat der Wirtschaftsfachmann im Dezember an.
© Doris Spiekermann-Klaas

Casdorffs Agenda: Saudi-Arabiens neuer Botschafter: Der Vertreter einer neuen Generation

Saudi-Arabien hat einen neuen Botschafter. Und dieser hat eine Vision: Er will auf die Träume der jungen Generation eingehen. Mehr als nur Gerede?

Heißt es in der Außenpolitik nicht immer, man müsse mit allen reden? Gerade auch mit denen, die man kritisch sieht? Der Tagesspiegel hat es getan. Wir haben mit Awwad S. Alawwad gesprochen, dem neuen Botschafter Saudi-Arabiens. Dieses Land ist nun wirklich umstritten. Grobe Verstöße gegen die Menschenrechte, Unterdrückung von Frauen, Unterstützung des Terrors - die Liste der Vorwürfe ist eine des Schreckens. Sie prägt das Bild. Das will Riad jetzt ändern.

Botschafter Alawwad hat in England und den USA studiert, ist promovierter Ökonom, rund 40 Jahre jünger als sein Vorgänger. Der Vertreter einer neuen Generation. Alawwad gilt als Vertrauter des Vizekronprinzen, Mohammed bin Salman, der vor Kurzem eine "Vision 2030" vorgestellt hat: Saudi-Arabien soll sich reformieren, mit einem Anspruch an die eigene Modernität, den es so noch nicht gegeben hat.

Warum? Die Vision, sagt der Botschafter, "antwortet auf die Bedürfnisse und Träume der jungen Generation". Tatsache ist: 50 Prozent der Einwohner Saudi-Arabiens sind jünger als 25. Ihnen nicht entgegen zu kommen, könnte das Wüstenkönigreich im Innersten bedrohen. Denn die Jungen sind vernetzt und denken entsprechend. Die Vision 2030, von der der Botschafter spricht, ist deshalb womöglich mehr als nur Gerede.

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