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Russlands Präsident Wladimir Putin
© AFP

Ende Januar in Sotschi: Russland plant Syrien-Konferenz

Genf, Astana und nun auch Sotschi: Mit einem dritten Gesprächsformat will Russland Schwung in Verhandlungen über eine Friedensordnung in Syrien bringen. Doch es sind noch nicht alle Fragen dazu geklärt.

Russland will eine große Syrien-Konferenz am 29./30. Januar im Badeort Sotschi am Schwarzen Meer abhalten. Bei dem sogenannten Kongress der Völker Syriens sollen Vertreter syrischer Gruppen über eine Friedensordnung für das Bürgerkriegsland verhandeln. Vertreter Russlands, der Türkei und des Irans hätten sich am Freitag in Astana auf den Termin geeinigt, teilte das Außenministerium von Kasachstan mit. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura sagte, er wolle darüber mit dem UN-Generalsekretär beraten.

Die Konferenz geht auf eine russische Initiative zurück. Bei der syrischen Opposition ist sie aber umstritten, weil Moskau die Regierung in Damaskus unterstützt. Der Chef-Unterhändler der syrischen Regierung, Baschar al-Dschaafari, sagte der Agentur Sana zufolge, seine Delegation werde an dem Treffen in Sotschi teilnehmen. „Wir bereiten uns auf diese Konferenz vor, die eine Grundlage für den Dialog zwischen den Syrern schaffen wird“, sagte er.

Der russische Delegationsleiter Alexander Lawrentjew sagte der Agentur Interfax zufolge, es würden rund 1500 Teilnehmer zu dem Volkskongress erwartet. Ein ursprünglicher Konferenztermin im November musste verschoben werden.

Türkei sträubt sich gegen Einladung von Kurden

Russland will auch Kurden einladen, wogegen sich die Türkei sträubt. Ankara liegt mit Kurdengruppen im Streit. Russlands Präsident Wladimir Putin sprach am Freitag mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan über Syrien, wie der Kreml mitteilte. Auch der Iran hat Vorbehalte, bestimmte Kurdengruppen einzuladen.

Es war die achte Runde der Astana-Gespräche. Russland hatte das Format vor einem Jahr geschaffen. Es soll die UN-Friedensgespräche in Genf ergänzen. Außer der Einrichtung vier sogenannter Deeskalationszonen in Syrien, die nur bedingt Frieden gebracht haben, ergaben die Gespräche in Astana aber kaum Fortschritte. Eine Fortsetzung ist im Februar geplant.

Bei einem Treffen mit der russischen Militärführung in Moskau lobte Kremlchef Putin den Einsatz seiner Truppen im syrischen Bürgerkrieg. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte, insgesamt hätten 48 000 russische Soldaten in Syrien gedient. Russland hatte 2015 Luftangriffe aufseiten der syrischen Regierungstruppen begonnen. Anfang Dezember hatte Putin den Sieg erklärt und einen Teilabzug angeordnet. Der Abzug sei nun abgeschlossen, sagte Schoigu zu Putin. Zwei Stützpunkte will Moskau aber in dem Land behalten. (dpa)

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