Gehackte E-Mails: Russland bestreitet Verwicklung in Mail-Affäre der US-Demokraten
Wikileaks hatte 20.000 E-Mails der US-Demokraten veröffentlicht, die Störmanöver gegen Hillary Clintons Rivalen Bernie Sanders nahelegten. Russland weist jede Mitverantwortung zurück.
Russland hat jede Beteiligung an der Veröffentlichung 20.000 gehackter E-Mails der US-Demokraten zurückgewiesen. Spekulationen über eine Verwicklung Russlands seien absurd, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. „Das ist ein weiterer Versuch, Russland in den US-Wahlkampf zu ziehen“, meinte er. Auch Außenminister Sergej Lawrow sprach von „unseriösen“ Verdächtigungen.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte am Freitag fast 20.000gehackte E-Mail-Kommunikationen von Mitgliedern und Mitarbeitern des Parteivorstands (DNC - Democratic National Committee) veröffentlicht.
Die E-Mails legen parteiinterne Störmanöver gegen Hillary Clintons Rivalen Bernie Sanders offen. Clintons Wahlkampfteam und IT-Experten machten Russland für die Veröffentlichung mitverantwortlich. Das FBI ermittelt.
Der Sender CBS News berichtete am Dienstag, die Attacke weise Ähnlichkeiten zu früheren russischen Hackerangriffen auf. Ein Geheimdienstmitarbeiter sagte dem Sender, die US-Regierung glaube, dass staatliche Akteure aus Moskau hinter dem Angriff stünden. Daran habe man keine Zweifel. Die Angreifer hätten „allerlei Fingerabdrücke“ hinterlassen.
US-Außenminister John Kerry sprach das Thema eigenen Angaben zufolge während eines Treffens mit Lawrow in Laos an. In einer anschließenden Pressekonferenz nannte er jedoch keine weiteren Details. Auch Anschuldigungen machte er nicht. „Ich habe die Frage angesprochen und wir werden nun weiter daran arbeiten, genau herauszufinden, was die Fakten sind.“ Das FBI ermittle und müsse jetzt seine Arbeit machen können, sagte Kerry.
Der Vorwurf aus Reihen der Demokraten lautet, dass Russland sich in den Wahlkampf zugunsten von Clintons Rivalen Donald Trump einmischt.
Aus den Mails wird deutlich, dass die Parteiführung im Vorwahlkampf zwischen Clinton und ihrem Rivalen Sanders einseitig auf der Seite der früheren Außenministerin und First Lady gestanden hat. Das sorgte für einen Skandal, der am Montag schließlich zum Rücktritt von Parteichefin Debbie Wasserman Schultz führte, einer Clinton-Vertrauten. Trump schlachtete das Thema für sich aus. (dpa)