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Alexej Nawalny in der Charité wenige Wochen nach dem Giftanschlag auf ihn in Russland.
© AFP

„Ich habe meinen Mörder angerufen“: Russischer Geheimagent gibt offenbar Giftanschlag auf Nawalny zu

Kremlkritiker Nawalny telefonierte mit dem mutmaßlichen Agenten, indem er sich als Vertrauter Putins ausgab. Den Mitschnitt veröffentlichte er jetzt.

Ein Agent des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB soll nach Darstellung des Kremlkritikers Alexej Nawalny den Giftanschlag auf ihn zugegeben haben. Unter dem Titel „Ich habe meinen Mörder angerufen. Er hat gestanden“ veröffentlichte Nawalny am Montag auf Youtube den Mitschnitt eines Telefonats mit dem mutmaßlichen FSB-Agenten.

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Nawalny gab sich in dem Gespräch am 14. Dezember demnach als Assistent des Chefs des russischen Sicherheitsrats, der wiederum Berater Wladimir Putins ist, aus, um das Vertrauen des Mannes zu gewinnen.

Der Inkognito-Anruf erfolgte im Rahmen einer Recherche mehrerer Medien, darunter des Nachrichtenmagazins „Spiegel“. Die Journalisten hatten in der vergangenen Woche Rechercheergebnisse veröffentlicht, denen zufolge mindestens acht russische Geheimdienstagenten den Anschlag auf Nawalny verübt haben sollen.

Der FSB bezeichnete den Telefonanruf am Montagabend in einer Mitteilung an russische Nachrichtenagenturen als "Provokation", die nicht ohne die "Hilfe ausländischer Geheimdienste" möglich gewesen wäre. Der FSB solle dadurch "diskreditiert" werden. Das von Nawalny veröffentlichte Video sei "gefälscht".

Nawalny war im Sommer mit Nowitschok vergiftet worden

Nawalny war im August auf einem Inlandsflug zusammengebrochen. Der mutmaßliche FSB-Mann sagte in dem nun veröffentlichten Telefonat, das Gift sei an der Innenseite der Unterhose angebracht gewesen. Nawalny habe den Anschlag nur überlebt, weil der Flug nicht lange genug gedauert habe.

Der Pilot hatte damals eine Notlandung in der sibirischen Stadt Omsk unternommen. Nawalny wurde zunächst dort in ein Krankenhaus gebracht und später in die Berliner Charité geflogen. Nawalny soll mit einem in der Sowjetunion entwickelten chemischen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet worden sein.

Russland hatte wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, nichts zur Aufklärung des Falls beizutragen, und das Vorlegen von Beweisen gefordert. Auf seiner großen Jahrespressekonferenz hatte Kremlchef Wladimir Putin eine Beobachtung Nawalnys durch den Geheimdienst zwar eingeräumt. Für eine Vergiftung seines schärfsten Gegners gebe es aber keinen Grund, hatte der Präsident betont. (dpa)

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