Evakuierung aus Afghanistan: Rund 6100 Menschen nach Deutschland gebracht
Das Auswärtige Amt ist nach Angaben eines Sprechers bemüht, weitere Afghanen, Ortskräfte und Deutsche aus Afghanistan zu holen. Viele warten auf Hilfe.
Durch die Evakuierungsaktion aus Afghanistan sind bisher rund 6100 Menschen nach Deutschland gebracht worden. 5208 von ihnen seien Afghanen und 543 deutsche Staatsbürger, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Unter den Eingereisten befinden sich demnach auch 349 Ortskräfte, die früher für die Bundeswehr oder deutsche Behörden in Afghanistan gearbeitet haben.
Die Bundesregierung steht in der Kritik, weil sie afghanische Ortskräfte und andere gefährdete Afghanen nicht schon vor der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban Mitte August ausgeflogen hat. Eine militärische Luftbrücke für diese Menschen zur Ausreise über den Flughafen Kabul gab es nur bis Ende August.
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Viele Menschen versuchen nun, auf dem Landweg zunächst in Nachbarländer wie Pakistan zu gelangen, um dann nach Deutschland zu kommen. Deutsche Vertretungen in Nachbarländern Afghanistans erteilten einem Sprecher des Auswärtigen Amtes zufolge bisher etwa 830 Visa für Ortskräfte und sonstige Schutzbedürftige seit dem Ende der militärischen Evakuierungsaktion.
Laut dem Außenamtssprecher arbeitet Deutschland mit den Regierungen der Nachbarstaaten und anderen Akteuren in der Region an weiteren Möglichkeiten für die Ausreise. "Wir sind sehr konkret in Vorbereitungen für weitere Optionen zur Ausreise, mit denen wir hoffen, diesen Prozess auch nochmal deutlich beschleunigen zu können", sagte er. (AFP)