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Der Schriftzug „Panama“ an einem Containerschiff. Das Land gilt weiterhin als internationale Steueroase.
© Lukas Schulze/dpa

„Panama Papers“: Rund 150 Steuerstrafverfahren laufen

Die Steuermehreinnahmen lägen bundesweit bei 4,2 Millionen Euro, sagte Hessens Finanzminister in Frankfurt.

Im Zuge der Enthüllungen der „Panama Papers“ sind in rund 150 Fällen Steuerstrafverfahren eingeleitet oder laufende Verfahren unterstützt worden. Die Steuermehreinnahmen lägen bundesweit bei 4,2 Millionen Euro, sagte Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) am Mittwoch in Frankfurt.

Hessen wertet bundesweit federführend die Ergebnisse der Finanzströme in die mittelamerikanische Steueroase aus. Dies macht seit eineinhalb Jahren ein achtköpfiges Ermittlerteam der Steuerverwaltung in Kassel gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt (BKA).

Vor drei Jahren hatte ein internationales Mediennetzwerk, dem ein ungeheurer Datenberg zugespielt wurde, Details über Briefkastenfirmen in Panama enthüllt. Dadurch waren weltweit Politiker, Geschäftsleute und Prominente unter Druck geraten. Im Kampf gegen Geldwäsche und Steuerbetrug hatte das Bundeskriminalamt im Sommer 2017 die „Panama Papers“ angekauft.

Weltweit Nachzahlungen von einer Milliarde Euro

Weltweit habe es Nachzahlungen von umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro gegeben, hatten Anfang April NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, die als erste im Frühjahr 2016 in Deutschland Hintergründe zu den „Panama Papers“ veröffentlichten. Allein in Deutschland seien bisher rund 150 Millionen Euro zusammengekommen, hieß es.

Viele Verfahren seien noch nicht abgeschlossen, sagte Hessens Finanzminister Schäfer zu dieser Zahl, die er nicht bestätigte. Er rechne aber damit, dass das derzeitige steuerliche Mehrergebnis von 4,2 Millionen Euro noch „signifikant“ steigen werde. (dpa)

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