Iran im Atomstreit: Ruhani will Militär und Raketenprogramm stärken
"Wir werden unsere militärischen Fähigkeiten stärken, die zur Abschreckung notwendig sind", sagt der iranische Präsident. Zuvor hatte US-Präsident Trump das Land scharf kritisiert.
Ungeachtet der Kritik der USA und Frankreichs hat der iranische Präsident Hassan Ruhani einen Ausbau der militärischen Kapazitäten und des Raketenprogramms seines Landes angekündigt. "Ob Sie wollen oder nicht, wir werden unsere militärischen Fähigkeiten stärken, die zur Abschreckung notwendig sind", sagte Ruhani am Freitag in einer Fernsehansprache. "Wir werden nicht nur unsere Raketen, sondern auch unsere Luft-, Land- und Seestreitkräfte stärken."
"Werden niemanden um Erlaubnis fragen"
Wenn es um die Verteidigung des Landes gehe, "werden wir niemanden um Erlaubnis fragen", sagte Ruhani. Er äußerte sich am Jahrestag des Beginns des ersten Golfkrieges zwischen den Nachbarländern Iran und Irak im Jahr 1980. Iran war zu Beginn der Generaldebatte der UN-Vollversammlung scharf von US-Präsident Donald Trump attackiert worden, der den Iran als destabilisierende Kraft in der Region anprangerte.
Zugleich drohte Trump mit einer Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran. Die US-Regierung fand zumindest partielle Unterstützung durch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Dieser bezeichnete einen möglichen US-Ausstieg aus dem Abkommen zwar als "schweren Fehler", plädierte vor Journalisten aber dafür, das Abkommen zu ergänzen. Die Vereinbarung sei "gut", müsse aber durch "zwei oder drei Säulen" verstärkt werden. Konkret forderte Macron, Einschränkungen für die Entwicklung ballistischer Raketen einzubauen. (AFP)