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Der iranische Präsident Hassan Rouhani (Mitte) mit weiteren Regierungsmitgliedern nach einem Treffen in Teheran.
© AFP PHOTO / HO / IRANIAN PRESIDENCY

Atomkonflikt zwischen Iran und USA: Ruhani kündigt Ausbau der Atomtechnologie an

Die dritte Stufe des Ausstiegs aus dem Atomabkommen starte ab Freitag, sagte der iranische Präsident - und erhöht den Druck auf die Vertragspartner.

Der Iran wird nach Worten seines Präsidenten Hassan Ruhani am Freitag weitere Abmachungen des Atomabkommens von 2015 nicht weiter einhalten. „In der dritten Stufe soll die iranische Atomorganisation ab Freitag ohne Einschränkung alles in Angriff nehmen, was für den Ausbau der nationalen Atomtechnologie und für die Forschung notwendig ist“, sagte Ruhani am Mittwochabend.

Er versicherte jedoch, dass die Vertragspartner des Atomabkommens zwei Monate Zeit haben würden, den Atomdeal vertragsgerecht umzusetzen. In dem Fall werde auch der Iran das Atomabkommen wieder einhalten, betonte Ruhani nach Angaben seines Webportals. Die USA waren 2018 einseitig aus dem internationalen Abkommen ausgestiegen. Die anderen Vertragspartner, darunter auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien, versuchen, die Vereinbarung zu retten.

Was genau die iranische Atomorganisation ab Freitag unternehmen soll, sagte der Präsident nicht. Im Vorfeld war die Rede von schnelleren Zentrifugen, mit denen das Land den Anreicherungsgrad von Uran auf 20 Prozent erhöhen könnte. Die vom Atomabkommen erlaubte Obergrenze beträgt nur 3,67 Prozent. Der Anreicherungsgrad ist ein zentraler Punkt des Atomabkommens, das ein iranisches Atomwaffenprogramm verhindern soll. Für den Bau von Atombomben wird auf 90 Prozent angereichertes Uran benötigt. Die Anreicherung von 20 auf 90 Prozent gilt jedoch als relativ kurzer Weg.

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran sind extrem gestiegen, seitdem US-Präsident Donald Trump das Ausscheiden seines Landes aus dem Abkommen angeordnet hat. Teheran hielt sich trotz neuer US-Sanktionen ein Jahr lang weiter an das Abkommen. Seit aber verstößt Teheran gegen Teile der Vereinbarung. (dpa)

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