Bangladesch: Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen verschoben
In dieser Woche sollten die ersten Rohingya-Flüchtlinge nach Myanmar zurückkehren. Doch nun wurde die Rückführung aus Sicherheitsgründen auf unbestimmte Zeit verschoben.
Der für diese Woche geplante Beginn der Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen von Bangladesch nach Myanmar ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Es müsse noch viel Arbeit auf beiden Seiten erledigt werden, bevor die Flüchtlinge nach Hause geschickt werden könnten, erklärte der Chef der bangladeschischen Flüchtlingskommission, Abul Kalam, am Montag auf Nachfrage. Es gehe um die Sicherheit der Rückkehrer.
Die beiden Nachbarländer hatten im vergangenen November die Rückführung der Rohingya vereinbart. Jüngsten Angaben zufolge soll diese innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein. Von Dienstag an sollten 1500 Rohingya pro Woche nach Myanmar zurückgeschickt werden.
Viele Flüchtlinge stellen Bedingungen für ihre Rückkehr
Nachdem Rohingya-Rebellen am 25. August rund 30 Posten der Sicherheitskräfte in Myanmars Bundesstaat Rakhine angegriffen hatten, startete die Armee nach eigenen Angaben „Räumungsoperationen“ in den Dörfern der muslimischen Minderheit. Seitdem flohen nach UN-Angaben rund 655 000 Rohingya nach Bangladesch. Die Flüchtlinge berichten von Exekutionen, Vergewaltigungen und dem Niederbrennen von Dörfern durch Soldaten und buddhistische Mobs.
Viele Flüchtlinge sagen, sie wollten nur zurückkehren, wenn Myanmar sie als Staatsbürger anerkenne. Dies verweigert ihnen das ehemalige Birma seit Jahrzehnten. Bangladeschs Außenminister Abul Hassan Mahmood Ali erklärte am Sonntag in der Hauptstadt Dhaka, sein Land werde die Rohingya nicht zwingen, die Flüchtlingslager zu verlassen. (dpa)