Gute Nachricht für Senioren: Renten steigen ab Juli um mehr als drei Prozent
Wie im vergangenen Jahr werden auch 2019 die Altersbezüge deutlich erhöht - im Westen um 3,18 und im Osten um 3,91 Prozent.
Die gut 20 Millionen Rentner in Deutschland können sich ein weiteres Mal auf spürbar höhere Altersbezüge freuen. Im Westen werden ihre Bezüge zum Juli um 3,18 Prozent steigen, in Ostdeutschland gibt es einen Aufschlag von 3,91 Prozent. Dies teilte Arbeitsminister Hubertus Heil am Mittwoch mit. „Auch in diesem Jahr profitieren die Rentner von der guten Lage am Arbeitsmarkt und den Lohnsteigerungen der Vergangenheit in Form von besseren Renten“, sagte der SPD-Politiker. Er zeigte sich überzeugt, dass der Rentenwert Ost bis 2024 dem Westniveau entsprechen werde.
Bei einer Monatsrente von 1200 Euro bedeutet die Erhöhung ein Plus von 38,16 Euro für Westrentner und von 46,92 Euro für Ostrentner. Renten von 800 Euro steigen um 25,44 beziehungsweise 31,28 Euro. Bereits im vergangenen Jahr gab es ein ähnliches Plus von 3,22 Prozent (West) und 3,37 Prozent (Ost). 2017 betrug die Erhöhung 2,06 beziehungsweise 3,74 Prozent.
Die Rentnerinnen und Rentner hätten „seit mehreren Jahren in Folge auch real deutlich mehr Geld zur Verfügung“, betonte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach. Mit der neuerlichen Anpassung seien die Renten im Westen seit 2014 bereits um 15 Prozent, in Ostdeutschland sogar um mehr als 20 Prozent gestiegen. „Das liegt deutlich über der Preissteigerung in diesem Zeitraum.“
Erhöhung entspricht exakt der Prognose
Die Rentenerhöhung ergebe sich aus den Daten zur Lohnentwicklung, die nun vom Statistischen Bundesamt übermittelt worden seien, sagte Heil. Sie entspricht exakt der Prognose vom vergangenen Herbst. Das Rentenniveau – also das Verhältnis von Standardrente und Durchschnittsentgelt vor Steuern – beträgt dadurch nun 48,16 Prozent. Mit diesem Wert wird nicht nur das gesetzlich vorgegebene Mindestniveau von 48 Prozent eingehalten, es ist auch eine leichte Steigerung gegenüber 2018. Das Niveau im Osten erhöht sich von 95,8 Prozent auf 96,5 Prozent des aktuellen Westwertes.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte, die Weichen auch auf lange Sicht so zu stellen, „dass ein stabiles Rentenniveau für die morgigen Generationen gute Rentenerhöhungen bringen kann“. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, nannte die Rentenerhöhung einen „Tropfen auf den heißen Stein“. Gerade für ehemalige Geringverdiener, die nur eine sehr geringe Rente erhielten, müsse mehr getan werden. Die versprochene Grundrente müsse „endlich kommen“.