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nstehen an einer Bank in Mekele, der Hauptstadt von Tigray
© AFP/Yasuyoshi Chiba

Konflikt in Äthiopien: Regierung kündigt Waffenruhe in umkämpfter Region Tigray an

Hunderttausende Menschen sind in Tigray im Norden Äthiopiens auf Unterstützung angewiesen. Nun soll eine Feuerpause Hilfe ermöglichen.

Nach monatelanger Gewalt hat die äthiopische Regierung eine Waffenruhe in der umkämpften nördlichen Region Tigray angekündigt. Die Feuerpause solle ab sofort gelten, hieß es in einer Mitteilung am Montagabend. Zuvor hatte sich bereits die Übergangsregierung in Mekelle, der Hauptstadt Tigrays, für eine Waffenruhe ausgesprochen.

Die Ankündigung kam für viele Beobachter überraschend. Nach nicht offiziell bestätigten Berichten auf Twitter sollen Repräsentanten der äthiopischen Zentralregierung überstürzt die Stadt verlassen haben. Berichten zufolge haben Rebellen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) bereits Positionen in der Stadt eingenommen. Eine unabhängige Überprüfung der Berichte war zurzeit nicht möglich.

Die äthiopische Regierung gab an, die Feuerpause solle es Bauern in Tigray ermöglichen, ihre Felder zu bestellen, und humanitären Organisationen erlauben, ungehindert in Tigray zu arbeiten. Die Waffenruhe soll zunächst bis zum Ende der Erntesaison gelten.

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Der UN-Sicherheitsrat soll sich mit dem Thema Tigray beschäftigen. Die USA, Großbritannien und Irland beantragten am Montag ein Treffen des mächtigsten UN-Gremiums. Ein Tag für die Sitzung stand Diplomaten zufolge noch nicht fest.

UN-Generalsekretär António Guterres telefonierte nach Angaben der Vereinten Nationen mit Ministerpräsident Abiy Ahmed. Guterres ließ danach mitteilen, dass er auf ein Ende der Kämpfe hoffe. Die Situation in Tigray sei „äußerst besorgniserregend“.

Die Regierung in Addis Abeba hatte im November eine Militäroffensive gegen die TPLF begonnen, die bis dahin in der gleichnamigen Region im Norden Äthiopiens an der Macht war. Hintergrund waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Zentralregierung. Inzwischen sind weitere Akteure beteiligt, darunter eritreische Truppen und Milizen.

Hunderttausende Menschen in Tigray sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, allerdings hatten Hilfsorganisationen wegen der Sicherheitslage und bürokratischer Hürden lange keinen vollen Zugang zu allen Notleidenden. (dpa)

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