Vorbild China: Räumt die Fußgängerwege für die Radfahrer!
Auf den Gehwegen sollte es grundsätzlich markierte Trassen für Fahrradfahrer geben. Warum nicht? Schließlich werden in China ja auch Smartphonebenutzer und Smartphonenichtbenutzer getrennt. Eine Glosse.
Vorschlag zur Güte im immerwährenden Streit, ob denn nun die Radfahrer oder die Fußgänger die besseren Menschen sind. Schafft Fußgängerwege für Fußgänger und Fußgängerwege für Radfahrer. Wenn die Trennungslinie aufs Trottoir aufgemalt wird, kostet das nur ein paar Eimer weißer Farbe. Auf die Straße können die Radfahrer nicht, schon allein aus Rücksicht auf die schlechten Menschen in den Blechkisten. Und sie wollen auch nicht auf die Straße, damit sie nicht in die Fallen der Blitzmarathons geraten. Wie schnell ist so ein Kampfradler in der Tempo-30-Zone über dem Limit. Und irgendwo müssen die Radfahrer ja hin.
Warum also nicht gleich dort, wo sie sich ohnehin am liebsten aufhalten? Ich weiß, wovon ich rede, ich bewege mich gleichermaßen beidfüßig als auch als Pedaleur durch die Stadt. Im Übrigen klingt der Vorschlag nur vordergründig absurd, er könnte auch noch ausgedehnt werden, etwa um einen Fußgängerweg für Hundeführer. Letztere sind natürlich für die Reinhaltung ihrer Spur eigenverantwortlich. Außerdem folgt mein Vorschlag einem leuchtenden Vorbild.
Einem aus China, das nun nicht sonderlich bekannt ist für leuchtende Vorbilder, diesmal aber wirklich vorbildlich und nachahmenswert die Zeichen der Zeit erkannt und die Herausforderung der Moderne angenommen hat.
In Chongqing lösen Smartphonenutzer immer wieder Kollisionen aus
Der Riss durch die Menschheit markiert sich nicht am Fahrrad, er markiert sich am Smartphone. Es gibt Smartphonebenutzer und Smartphonenichtbenutzer. Auch im Fußgängerverkehr, immer wieder kam es in Chongqing zu schmerzhaften Zusammenstößen. Chongqing ist mit 28,85 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Welt mit einem Verwaltungsgebiet von der Größe Österreichs. Man kann sich denken, dass es da rumpelt, wenn Smartphonebenutzer mit starrem Blick auf ihr Display unsortiert auf Menschen treffen, die nicht so wichtig sind und ihr Smartphone in der Hosentasche tragen.
Rrumms, rrumms, oder, wie der Chinese sagt Llumms, llumms! Die Folgen für die Ortskrankenkasse Chongqing müssen immens gewesen sein. Gefreut über das Chaos hatten sich nur die Smartphonehersteller, weil bei so einem ordentlichen Llumms das ein oder andere Smartphone zu Bruch gegangen ist und ersetzt werden musste. Jetzt sind die Fußgängerwege säuberlich zweigeteilt, einmal für mit Handy, einmal für mit ohne Handy. Für Berlin stellt sich dann aber eine noch ungeklärte Frage: Wohin mit Smartphone nutzenden Radfahrern?
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