Nach G7-Debakel: Putin will Treffen mit Trump
Nachdem Trump seine Zustimmung zur G7-Abschlusserklärung widerrufen hat, macht Kreml-Chef Wladimir Putin den USA Avancen. Frankreich rügt unterdessen Trump für sein Verhalten.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat scharfe Kritik an der G7-Gruppe geübt und ein baldiges bilaterales Treffen mit US-Präsident Donald Trump vorgeschlagen. Er wolle mit Trump zusammenkommen, sobald Washington dazu bereit sei, sagte Putin am Sonntag. Die Kritik der G7 an seinem Land tat er als "kreatives Gelaber" ab, das nun aufhören müsse. "Ich glaube, nun müssen wir uns den konkreten Fragen einer realen Zusammenarbeit zuwenden."
Putin äußerte sich, nachdem US-Präsident Donald Trump aus Verärgerung über kritische Äußerungen des G7-Gastgebers Kanada seine Zustimmung zu der gemeinsamen Abschlusserklärung widerrufen hatte.
Russland war 2014 nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim aus der Staatengruppe ausgeschlossen worden, die damit von der G8 zur G7 wurde. Trump hatte sich zum Auftakt des Gipfels in Kanada überraschend dafür ausgesprochen, Russland wieder aufzunehmen. Durch den Eklat um seinen Rückzieher von der Abschlusserklärung erscheint die G7 so gespalten wie noch nie in ihrer Geschichte.
Frankreich rügt Trumps Verhalten
Frankreich mahnte die Einhaltung der Regeln für die internationale Zusammenarbeit an. "Internationale Zusammenarbeit sollte nicht von Wutausbrüchen oder abfälligen Bemerkungen abhängen", hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des Elysée-Palastes in Paris.
"Wir haben zwei Tage verbracht, um einen Text und Verpflichtungen zu haben", hieß es in der Erklärung des französischen Präsidialamtes weiter. "Wir halten uns daran, und wer auch immer diesen Absprachen den Rücken zukehrt, zeigt Zusammenhanglosigkeit und Unhaltbarkeit." (AFP)