Katalanischer Separatistenführer: Puigdemont kehrt am Wochenende nach Belgien zurück
Der ehemalige katalanische Regionalpräsident Puigdemont wird Deutschland Richtung Belgien verlassen. Spaniens Justiz hatte einen Haftbefehl gegen ihn kürzlich aufgehoben.
Der im Exil lebende katalanische Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont verlässt Deutschland und geht zurück nach Belgien. "Ich werde an diesem Wochenende nach Belgien zurückkehren", sagte Puigdemont am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Den internationalen Haftbefehl gegen Puigdemont hatte die spanische Justiz kürzlich aufgehoben, so dass der Katalane sich außerhalb Spaniens nun wieder frei in Europa bewegen kann. Nach Spanien selbst kann Puigdemont allerdings nicht zurückkehren, weil der nationale Haftbefehl gegen ihn weiter besteht.
Puigdemont hatte sich im Herbst 2017 im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien nach Brüssel abgesetzt. Bei der Rückfahrt von einer Skandinavienreise war er am 25. März in Schleswig-Holstein nahe der dänischen Grenze wegen eines europäischen Haftbefehls an einer Autobahnraststätte festgenommen worden. Der frühere Journalist kam damals kurzzeitig in ein Gefängnis in Neumünster, wurde aber später unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt.
Inzwischen hat sich der Katalonien-Konflikt in Spanien zumindest etwas entspannt. Der neue sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez, der seine konservativen Vorgänger Mariano Rajoy am 1. Juni im Madrider Parlament mit einem Misstrauensvotum zu Fall brachte, nahm jüngst Verhandlungen mit dem separatistischen Regionalchef Quim Torra auf. Torra bezeichnet Puigdemont allerdings weiterhin als „den legitimen“ Regionalpräsidenten und beharrt auch auf dem Recht zur Selbstbestimmung Kataloniens.
(AFP, dpa)