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Fahndungsfoto der Polizei zum Anschlag auf die Moschee in Dresden
© dpa/Polizeidirektion Dresden
Update

Anschläge in Dresden: Polizei veröffentlicht Fahndungsfoto - Bekennerschreiben war Fälschung

Die Polizei bitte nach den Anschlägen in Dresden die Bevölkerung um Mithilfe. Ein im Internet aufgetauchtes Bekennerschreiben ist laut der Behörden ein "Fake".

Nach dem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee in Dresden haben die Ermittlungsbehörden Fotos und ein Video von einem mutmaßlichen Täter veröffentlicht. Sie zeigen eine schlanke und mit hellblauer Jacke bekleidete Person, die einen Motorradhelm mit offenem Visier und einen Rucksack trägt und rauchend auf einem Bürgersteig entlangläuft. Das Gesicht ist nicht zu erkennen.

Der Verdächtige habe sich längere Zeit im Bereich der Moschee aufgehalten, hieß es von Generalstaatsanwaltschaft und Operativem Abwehrzentrum. Die Polizei bat Zeugen, die etwas zu dem Verdächtigen oder der Tat sagen können, um Mithilfe.

Vor der Tür der Wohnung des Imams der Moschee war am Montagabend ein Spreng- und Brandsatz explodiert. Es entstand Sachschaden. Der Imam und seine Familie, die sich zum Tatzeitpunkt in der Wohnung aufhielten, blieben unverletzt.

Zweifler hatten recht

Ein nach den Sprengstoffanschlägen im Internet verbreitetes Bekennerschreiben ist nach Einschätzung der Behörden gefälscht. „Nach derzeitigem Erkenntnisstand handelt es sich um ein Fake“, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Wolfgang Klein, am Freitag in Dresden. Dies habe die Auswertung des Schreibens anhand von Formulierungen und Wortwahl ergeben. Wer dahinter stecke, sei nicht bekannt. Zuvor hatte die ARD berichtet.

Das Schreiben, in dem vermeintlich Linke die Verantwortung für die Anschläge auf eine Dresdner Moschee und das Kongresszentrum übernahmen, hatte kurz vor der zentralen Feier zur Deutschen Einheit in Dresden für Verwirrung gesorgt. Die Antifa hatte es umgehend als Fälschung bezeichnet; die Internetplattform „linksunten“, auf der es veröffentlich worden war, hatte es nach kurzer Zeit gelöscht.

Die Echtheit dieses angeblichen Bekennerschreibens wurde im Netz sofort angezweifelt.
Die Echtheit dieses angeblichen Bekennerschreibens wurde im Netz sofort angezweifelt.
© indymedia

Vor der Tür der Moschee und auf der Terrasse des Kongresszentrums waren am Montagabend Sprengsätze explodiert. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Ermittlungen dazu laufen laut Klein weiter auf Hochtouren.

Am Donnerstag war an der Marienbrücke in Dresden eine Sprengsatzattrappe entdeckt worden. Die Behörden prüfen noch, ob es einen Zusammenhang mit den Anschlägen von Montag gibt. (mit dpa)

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