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Pistolen sind im Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in einer Vitrine zu sehen (Symbolbild).
© dpa/Peter Steffen

Waffenlager ausgehoben: Polizei findet 250 scharfe Schusswaffen bei mutmaßlichem Rechtsextremisten

Bei dem Einsatz nahe Hamburg wurden Kriegswaffen gefunden sowie tausende Schuss Munition. Damit könnten zwei Hundertschaften bewaffnet werden.

Ein großes Arsenal von rund 250 scharfen Schusswaffen hat die Polizei bei einem Mann mit mutmaßlich rechter Gesinnung nahe Hamburg sichergestellt. Bei dem Einsatz in der niedersächsischen Gemeinde Seevetal (Kreis Harburg) seien auch mehrere Tausend Schuss Munition gefunden worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in Hannover am Samstag mit.

Bei dem Mann werde „aufgrund der Gesamtumstände von einer rechten Gesinnung ausgegangen“. Angaben zu seiner Person wurden nicht gemacht. Die Maßnahmen seien wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Waffen- sowie das Kriegswaffenkontrollgesetz erfolgt.

Bei den Waffen handele es sich um Kurzwaffen, Langwaffen und Kriegswaffen, hieß es. Kurzwaffen sind meist Revolver oder Pistolen, Langwaffen sind Gewehre. Es wurden keine Angaben gemacht, ob der Mann einen Teil dieser Waffen legal besitzt. Auch zur Art der gefundenen Kriegswaffen, die Sicherheitskräften vorbehalten sind, gab es keine Informationen.

Beteiligt an dem Einsatz am Freitagabend waren Beamte der Polizeidirektion Lüneburg und der Abteilung Staatsschutz des LKA Niedersachsen. „Die Durchsuchungsmaßnahmen erfolgten auf Anordnung des Amtsgerichts Winsen (Luhe)“, teilte das LKA mit. „Aufgrund der laufenden Ermittlungen können gegenwärtig keine ergänzenden Angaben zum Sachverhalt gemacht werden“, sagte eine Sprecherin.

In den vergangenen Monaten und Jahren sind bei Rechten immer wieder Waffen gefunden worden. Im Juli ließ die Staatsanwaltschaft Lüneburg zehn Objekte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern durchsuchen. Gefunden wurden diverse Waffen, Waffenteile, Munition, elektronische Speichermedien und Tonträger.

Ehemaliger Reservist der Bundeswehr unter Beschuldigten

Gegen sechs Beschuldigte wird wegen Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt. Einige von ihnen gelten als rechtsgesinnt. Dazu zählt nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ auch ein ehemaliger Reservist der Bundeswehr.

In Collm im Norden von Sachsen entdeckte die Polizei im Mai das Waffenversteck eines Soldaten der Eliteeinheit KSK. Dort lagerten zwei Kilogramm professioneller Sprengstoff, mehrere Tausend Stück Gewehr- und Pistolenmunition, Armbrust, Nebelhandgranate sowie Schusswaffen und Waffenteile - darunter auch ein Schalldämpfer. Zudem wurden bei dem Kommandosoldaten der Bundeswehr auch Schriften mit rechtsextremen Inhalten gefunden.

Vor gut einem Jahr im Juni 2019 wurden bei einem Ex-Mitglied des Spezialeinsatzkommandos der Polizei Mecklenburg-Vorpommern Waffen und etwa 31.500 Schuss Munition sowie Sprengkörper gefunden. Der Mann gilt als mutmaßlicher Drahtzieher einer großangelegten illegalen Munitionsbeschaffung für die „Prepper“-Gruppe „Nordkreuz“. Sie soll sich unter anderem mit dem Anlegen von Waffendepots auf schwere Krisen des Staates vorbereitet haben. (dpa)

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