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Konkurrieren um den CDU-Vorsitz: Merz, Kramp-Karrenbauer und Spahn
© dpa/Michael Kappeler

Casdorffs Agenda: Politik kann auch kurzweilig sein

Der Wettbewerb um die CDU-Spitze ist über die Partei hinaus spannend. Die Konkurrenz wird sich noch umschauen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Politik ist nicht nur langweilig. Sie kann auch das Geschäft beleben. Und Politiker sind nicht bloß die, die übrig bleiben, das zu tun, was in einer demokratischen Gesellschaft halt irgendeiner tun muss. Die Wirkung des christdemokratischen Kandidatenrennens ist in positiver Hinsicht nicht zu unterschätzen. Da kann kein Debattencamp mithalten, schon gar keines der Sozialdemokraten.

Der Kampf der großen Drei, Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn, ist über die CDU hinaus spannend. Ständig gibt es Positionswechsel und neue Rangfolgen. Und für die in der CDU außerdem Unterhaltsames, etwa wenn Spahn den „Andenpakt“ der – sagen wir – Spahns der neunziger Jahre als Reisegruppe verspottet.

Der Andenpakt, gegründet auf einem Flug über den Anden, mächtige, geheime Seilschaft innerhalb der CDU, gegründet vor allem auf Loyalität. Und auf gezielte Einflussnahme. So wurde die Kanzlerkandidatur von Angela Merkel 2002 verhindert. Mitglied, neben Roland Koch, Günther Oettinger, Christian Wulff, anderen: Friedrich Merz.

Merke: Politik, wenn sie denn stattfindet, ist kurzweilig. Die Konkurrenten der CDU werden sich noch umgucken.

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