Trainer des FC Bayern: Pep Guardiola tritt bei Regionalwahl in Katalonien an
Bayern-Trainer Pep Guardiola tritt bei den Regionalwahlen in Katalonien für die Separatisten an - und will damit für die Unabhängigkeit seiner Heimatregion kämpfen.
Der Trainer des FC Bayern München, Pep Guardiola, will nach spanischen Medienberichten bei den anstehenden Regionalwahlen in Katalonien für ein separatistisches Parteienbündnis kandidieren. Der Coach des deutschen Fußballmeisters habe allerdings nicht die Absicht, Abgeordneter im Parlament seiner Heimatregion zu werden, berichteten die Zeitung „El País“, der staatliche spanische Rundfunk RNE und das katalanische Fernsehen TV3 am Montag.
Guardiola wolle aber das Vorhaben des katalanischen Regierungschefs Artur Mas zur Gründung eines unabhängigen Staates symbolisch unterstützen, berichteten die Medien übereinstimmend. Daher werde sein Name am Ende der Kandidatenliste stehen. Die separatistischen Parteien CDC (Demokratische Konvergenz) und ERC (Linksrepublikaner) waren übereingekommen, bei der Wahl am 27. September in Katalonien mit einer gemeinsamen Liste antreten. Sie wollen den Urnengang zu einer Art von Volksabstimmung über eine Abspaltung der Region von Spanien machen. Der CDC-Europaparlamentarier Ramon Tremosa (CDC) bestätigte die Kandidatur Guardiolas auf Twitter.
Er ist schon länger für die Unabhängigkeit
Dagegen sagte der ERC-Sprecher Sergi Sabrià, seine Partei habe dafür noch keine Bestätigung. „Wir wären aber sehr stolz, wenn der Ex-Trainer des FC Barcelona auf der Liste stünde“, betonte Sabrià. Guardiola ist gegenwärtig auf einer einwöchigen China-Reise mit dem FC Bayern. Der frühere Barça-Trainer und heutige FC-Bayern-Coach hatte in der Vergangenheit wiederholt deutlich gemacht, dass er für die Schaffung eines unabhängigen Staates in Katalonien eintritt. Er nahm an mehreren Kundgebungen der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung teil. Am 9. November 2014 reiste er eigens von München nach Barcelona, um bei einer Volksbefragung über die Unabhängigkeit der Region seine Stimme abzugeben.
Die Befragung war vom spanischen Verfassungsgericht für illegal erklärt worden. Die Kandidatenliste der Separatisten soll von drei parteilosen Vertretern der Unabhängigkeitsbewegung angeführt werden. Regierungschef Mas (CDC) und der ERC-Parteichef Oriol Junqueras sollen auf dem vierten und fünften Platz rangieren. Das Bündnis verfolgt das Ziel, bei einem Wahlsieg eine Abspaltung Kataloniens von Spanien innerhalb von sechs bis acht Monaten zu bewerkstelligen. Spaniens Zentralregierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte jedoch mehrfach erklärt, sie werde eine Unabhängigkeit der Region unter keinen Umständen zulassen. Madrid sieht in einer Abspaltung einen Verstoß gegen die - in der Verfassung festgeschriebene - Einheit Spaniens. Katalonien ist mit 7,6 Millionen Einwohner die wirtschaftlich stärkste Region Spaniens. (dpa)