Schulterschluss der Rechtspopulisten: Pegida will Islam-Hasser Geert Wilders nach Dresden holen
Die Anti-Islam-Bewegung Pegida sucht den Schulterschluss mit europäischen Rechtspopulisten und will den niederländischen Islam-Hasser Geert Wilders auf ihre Bühne holen. SPD, Linke und Grüne in Sachsen sind empört.
Die Anti-Islam-Bewegung Pegida, vor Wochen noch nach Spaltung und Führungsstreit vom Aus auf Raten bedroht, polarisiert wieder. Mitte April soll der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders in Dresden sprechen – die Organisatoren behaupten, dann 30.000 Menschen mobilisieren zu können. Bei der Kundgebung zuvor, am Ostermontag, will Pegida den Namen eines Oberbürgermeisterkandidaten verkünden.
Die Opposition und die in Sachsen im Bündnis mit der CDU regierende SPD sind wegen des Wilders-Auftritts entsetzt. Sie machen sich aber Hoffnung, dass Pegida, deren Teilnehmer zumeist nicht aus Dresden kommen, bei der Wahl eines neuen Stadtoberhaupts keine Chance hat. Derweil versucht die AfD, sich als parlamentarischer Arm von Pegida zu profilieren. Sie lobt die Anti-Islam-Bewegung als „unverzichtbar“ für notwendige Veränderungen in Sachsen und Deutschland.
Geert Wilders verglich den Koran mit "Mein Kampf" von Adolf Hitler
„Wir sind sehr glücklich, dass Geert Wilders uns die Ehre erweist“, schrieb Pegida auf Facebook. Auf Spekulationen, weitere Rechtsradikale könnten demnächst auf der Pegida- Bühne sprechen, ging der Verein nicht ein – im Gespräch sind die Chefin des Front National, Marine Le Pen, und der Führer der britischen Anti-Europa-Partei Ukip, Nigel Farage. Wilders steht nach islamfeindlichen Äußerungen seit 2004 unter Polizeischutz. Er sieht im Islam eine „kranke Ideologie“ und hat den Koran mit Hitlers „Mein Kampf“ verglichen.
Linken-Fraktionschef Rico Gebhardt verschärfte seine Kritik – an Pegida, aber auch an der Sachsen-CDU, die nicht klar genug auf Distanz gehe. „Pegida ist und bleibt eine im Kern rassistische Veranstaltung, die menschenfeindliche Ressentiments reproduziert“, sagte er dem Tagesspiegel. „Das wollte die CDU zu lange nicht sehen. Genau deshalb ist es falsch, mit der AfD um die rechtspopulistischere Position zu wetteifern, um sich an Pegida heranzuwanzen.“
SPD-Abgeordnete fürchtet "Nazis, Hooligans, Rechtsextreme" aus allen Landesteilen
Die Leipziger SPD-Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe sagte: „Die Verbrüderung mit einem niederländischen Rechtspopulisten zeigt wieder mal, wes Geistes Kind Pegida ist: islamfeindlich, ausländerfeindlich, menschenverachtend.“ Die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Friedel fürchtet: „Es wird wie immer: Aus allen Teilen des Landes werden Nazis, Hooligans und Rechtsextreme anreisen, um den Wilders-Hassreden eine Kulisse zu bieten.“
Die Dresdner Grünen-Landtagsabgeordnete Eva Jähnigen sagte, man müsse „wahrnehmen, dass unsere Stadt durch Pegida zu einem Zentrum der Islamfeindlichkeit geworden ist. Darauf Antworten zu finden, wird uns noch lange Zeit beschäftigen.“