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Der stellvertretende Hamas-Chef Saleh al-Aruri (l.) und Fatah-Unterhändler Azam al-Ahmad küssen sich nach der Unterzeichnung des Versöhnungsvertrags in Kairo. Im Dezember soll die Einheitsregierung die Kontrolle über den Gaza-Streifen übernehmen.
© AFP/Khaled Desouki

Abkommen in Kairo: Palästinensische Einheitsregierung übernimmt Kontrolle über Gaza-Streifen

Die Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah haben sich zu Versöhnungsgesprächen in Kairo getroffen. Im Dezember übernehmen sie gemeinsam die Verwaltung im Gaza-Streifen.

Die neue Einheitsregierung der rivalisierenden Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah soll nach dpa-Informationen bis spätestens Dezember die komplette Verwaltung im Gazastreifen übernehmen. Schon bis spätestens November solle die Regierung die Kontrolle an den Grenzübergängen zu Israel und Ägpyten haben, teilten Quellen aus dem Umfeld der Versöhnungsgespräche der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Kairo mit.

Am Morgen hatte Hamas-Chef Ismail Hanija mitgeteilt, dass Hamas und Fatah sich in Kairo auf ein Abkommen zur Versöhnung verständigt hätten. Eine zunächst für den Mittag festgesetzte Presse-Konferenz mit beiden Parteien wurde auf den Nachmittag verschoben.

Versöhnung nach Bruderkrieg

Bei den Gesprächen unter Vermittlung Ägyptens war es darum gegangen, den seit 2007 von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gazastreifen unter die Kontrolle der palästinensischen Regierung von Präsident Mahmud Abbas zu stellen. Abbas regiert in dem von Israel besetzten Westjordanland.

Die radikalislamische Hamas ist nach der Fatah die größte Palästinenserorganisation. Sie wird von den USA, der Europäischen Union und Israel als Terrororganisation eingestuft. Vor zehn Jahren hatte sie die Macht im Gazastreifen in einem blutigen Bruderkrieg mit der gemäßigten Fatah an sich gerissen. Die Abbas-Regierung ist international anerkannt.

Die Zukunft des bewaffneten Arms der Hamas, der Kassam-Brigaden, ist noch unklar. Im September hatte die Hamas verkündet, die Verwaltung des Küstengebietes an die Abbas-Regierung abzugeben. Frühere Versöhnungsversuche waren immer wieder gescheitert, zuletzt 2014. (dpa)

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