BKA ermittelt nicht in Türkei: Opfer des Istanbul-Attentats sollen in Deutschland obduziert werden
Das Bundeskriminalamt wird nicht in der Türkei ermitteln. Die Leichen der deutschen Todesopfer werden nach Deutschland überführt und dort obduziert.
Nach dem Bombenattentat in Istanbul sollen die Leichen der zehn deutschen Opfer in die Heimat übergeführt werden. Die Bundesanwaltschaft habe entschieden, die Obduktionen in Deutschland vornehmen zu lassen, berichtete „Der Spiegel“. Es sei geplant, die sterblichen Überreste am Freitag oder Samstag mit einer Maschine der Luftwaffe nach Deutschland zu fliegen. Dort sollten sie mit einer schlichten Trauerzeremonie empfangen werden.
Die sogenannte Identifizierungskommission des Bundeskriminalamts (BKA), die normalerweise nach Unglücken oder Anschlägen mit deutschen Opfern ins Ausland entsandt wird, solle dieses Mal in Deutschland tätig werden. Das BKA habe den türkischen Behörden zwar einen Einsatz der Truppe vor Ort angeboten, Ankara habe den jedoch nicht angenommen, schrieb das Nachrichtenmagazin weiter.
Der Selbstmordattentäter hatte sich am Dienstag in Istanbuls Altstadtviertel Sultanahmet inmitten einer deutschen Reisegruppe in die Luft gesprengt und zehn Bundesbürger mit in den Tod gerissen. Sieben weitere Deutsche wurden verletzt.
Die Identität des Attentäters ist nach Angaben von Innenminister Thomas de Maizière noch nicht abschließend geklärt. Nach türkischen Angaben handelte es sich um einen 27-jährigen Syrer, der Mitglied der Terrormiliz IS gewesen sei. Der IS hat sich nicht zu der Tat bekannt. (dpa)