Casdorffs Agenda: Obamas Bilanz
Große Hoffnungen wurden auf Barack Obama gesetzt, als er Präsident der USA wurde. Doch hat er sie auch erfüllt?
Er ist der Präsident des Gutgemeinten: Barack Obama. Aber auch des Gutgemachten? Die Liste seiner Misserfolge ist deutlich länger als die seiner Erfolge. Irak und Afghanistan instabil. Syrien im Zerfall. Die Terrormiliz IS auf dem Vormarsch. Und das alles soll nichts zu tun haben mit ihm, dem mächtigsten Mann der freien Welt? Wer in Syrien eine "rote Linie" wegen des Einsatzes von Chemiewaffen zieht, deren Überschreitung dann aber nicht ahndet - der handelt grob fahrlässig. Wer sagt: "Ich führe das stärkste Militär der Welt", es dann aber überall auf den Rückzug schickt, der redet nur groß.
Ja, Obama hat große Krisen und Kriege von seinem Vorgänger geerbt. Doch das enthebt ihn nicht der Verantwortung für sein Tun. Er hat seine eigene Bilanz. Das Ende der Spannungen mit Kuba ist ein Erfolg - den er sich allerdings mit dem Papst teilen muss. Das Abkommen mit dem Iran gilt als Durchbruch - bei den Europäern. Das Verhältnis zu Israel hat es aber zerrüttet. Präsident des Gutgemachten oder des Gutgemeinten? Die Antwort auf diese Frage gibt den Ausschlag: Ist die Welt ein besserer Ort geworden nach bald acht Jahren Barack Obama? Mit ja kann nur antworten, wer es sehr, sehr gut mit ihm meint.