zum Hauptinhalt
In ganz Norwegen wurde wie hier in Oslo am fünften Jahrestag der Opfer gedacht.
© dpa
Update

Fünfter Jahrestag der Anschläge: Norwegen gedenkt der Opfer des Massenmörders Breivik

Vor fünf Jahren verbreitete der Massenmörder Breivik in Norwegen Angst und Schrecken. Heute ist das Land wieder in Trauer vereint.

An vielen Orten in Norwegen ist am Freitag der Opfer der Terroranschläge in Oslo und auf der Insel Utøya vor fünf Jahren gedacht worden. In der norwegischen Hauptstadt lasen Jugendliche die Namen der 77 Menschen vor, die der Massenmörder Anders Behring Breivik mit einer Bombe im Osloer Regierungsviertel und durch Schüsse in einem Sommerlager für Jugendliche getötet hatte.

„Es tut so weh, die Liste mit den Namen zu hören“, sagte der Chef der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei (AUF), Mani Hussaini. „Es ist, als würde die Liste nie enden.“ Es waren vor allem Mitglieder der AUF, die am 22. Juli 2011 ums Leben kamen, während sie ein Sommerlager auf Utøya besuchten. 69 Menschen erschoss Breivik dort, das jüngste Opfer war 14 Jahre alt. Zuvor hatte der Attentäter eine Bombe im Osloer Regierungsviertel gezündet, durch die acht Menschen starben.

„Wir sehen immer noch die Spuren der Terrorhandlungen“, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg. „Für die, die jemanden verloren haben, sind fünf Jahre nichts.“ Die Spuren der Anschläge seien immer noch sichtbar - an dem Hochhaus in Oslo und auf Utøya. „Aber die größten Spuren sind in uns Menschen hinterlassen.“ Die Zeit heile nicht alle Wunden.

Den Lieferwagen mit dem Sprengstoff hatte Breivik vor dem Gebäude geparkt, in dem sich auch das Büro des damaligen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg befand. Gemeinsam mit vielen anderen stand der heutige Nato-Generalsekretär Stoltenberg am Freitag wieder vor diesem Hochhaus. „Menschen zu treffen, die den 22. Juli erlebt haben, einander Trost zu geben, das ist gut“, sagte Stoltenberg. Breiviks Anschlag, für den er später zu 21 Jahren Haft und Sicherheitsverwahrung verurteilt wurde, galt der Sozialdemokratie, die Stoltenberg repräsentierte. Am späten Nachmittag wollten sich Angehörige auf Utøya gemeinsam an die Toten erinnern. (dpa)

Zur Startseite