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US-Außenminister Mike Pompeo in Pjöngjang
© dpa/Andrew Harnik

Abrüstungsverhandlungen: Nordkorea: US-Haltung bei Gesprächen „extrem bedauerlich“

Die USA und Nordkorea bewerten ihre Verhandlungen sehr unterschiedlich: Nordkorea gibt sich enttäuscht, US-Außenminister Pompeo spricht von „sehr produktiven“ Treffen.

Nach zweitägigen Gesprächen von US-Außenminister Mike Pompeo in Pjöngjang hat Nordkorea den USA eine "extrem bedauerliche" Haltung vorgeworfen. Die US-Seite habe bei den Unterredungen am Freitag und Samstag "gierige Forderungen" gestellt, erklärte das nordkoreanische Außenministerium laut einer Meldung der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap am Samstag.

Die US-Seite beharre einseitig auf einer kompletten, nachprüfbaren und unumkehrbaren Denuklearisierung Nordkoreas, meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Der "entschlossene und feste" Vorsatz Nordkoreas, das Atomprogramm aufzugeben, könne dadurch in Gefahr geraten. Eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel sei am schnellsten durch ein schrittweises Vorgehen zu erreichen, bei dem beide Seiten zur gleichen Zeit vereinbarte Maßnahmen umsetzten, zitierte KCNA einen Sprecher des Außenministeriums.

Fortschritte oder nicht?

Pompeo erklärte dagegen, die Gespräche über die von Nordkorea zugesagte Denuklearisierung seien "sehr produktiv" verlaufen. Es gebe "Fortschritte bei fast allen zentralen Themen", wenn auch "an einigen Punkten noch Arbeit zu tun" sei.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte im Juni bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump die vollständige Denuklearisierung seines Landes zugesagt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden jedoch nicht genannt, weshalb die Vereinbarung als zu vage kritisiert wird.

Pompeo hatte in Pjöngjang insgesamt mehr als acht Stunden mit Kim Yong Chol, einem der engsten Mitarbeiter von Staatschef Kim, beraten.

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