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Trump teilte die Freilassung der in Nordkorea inhaftierten US-Bürger über Twitter mit.
© Reuters
Update

Vor USA-Nordkorea-Gipfel: Nordkorea lässt drei US-Bürger frei

Ein Zeichen des guten Willens: Vor dem Gipfel zwischen US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un werden drei US-Bürger aus nordkoreanischer Haft entlassen.

Vor dem geplanten Gipfeltreffen mit den USA hat Nordkorea drei US-Bürger freigelassen, die in dem abgeschotteten Land festgehalten worden waren. Trump schrieb am Mittwoch auf Twitter, die „drei Gentlemen“, die jeder so gerne treffen wolle, seien mit Außenminister Mike Pompeo auf dem Weg aus Nordkorea.

Die drei sollten in der Nacht zum Donnerstag um 2.00 Uhr (Ortszeit) auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews nahe Washington landen, schrieb Trump. Er wollte sie dort persönlich begrüßen.

Der Schritt gilt als Geste des guten Willens aus Pjöngjang vor dem geplanten Treffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem US-Präsidenten. Sie wollen Ende Mai oder Anfang Juni zusammenkommen. Trump schrieb am Mittwoch, Ort und Zeit für dieses Treffen stünden fest.

Trump sagte, er wolle für seine Nordkorea-Initiative keinen Friedensnobelpreis. Alle seien der Meinung, dass er es eigentlich verdiene, er würde das aber nicht so sagen, erklärte Trump am Mittwoch am Rande einer Kabinettssitzung.

„Was ich will ist ein Sieg für die Welt“, sagte er. „Das ist der einzige Preis, den ich will.“ Sein Vorgänger Barack Obama hatte 2009 den Friedensnobelpreis bekommen.

Bei den Freigelassenen handelt es sich um Kim Dong Chul, Tony Kim und Kim Hak Song. Ihre Festnahmen hatten für neue Probleme in den ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern gesorgt.  

Nordkorea setzte in vergangenen Jahren immer wieder US-Bürger fest

Die nordkoreanischen Behörden hatten in den vergangenen Jahren neben einzelnen US-Bürgern auch immer wieder Südkoreaner und andere Ausländer festgenommen, in der Regel wegen des Vorwurfs „feindseliger Handlungen“. Nach Meinung von Beobachtern spielten die betroffenen Amerikaner auch als potenzielle Verhandlungskarte eine Rolle.

Der in Südkoreas geborene Amerikaner Kim Dong Chul (64) wurde in Nordkorea vor zwei Jahren wegen angeblicher Umsturzversuche zu zehn Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt. Er war zuvor ausländischen Medienvertretern in Pjöngjang vorgeführt worden. Dabei hatte er sich selber der Spionage für den südkoreanischen Geheimdienst bezichtigt. Dem US-Sender CNN hatte Kim Anfang 2016 gesagt, er sei als Chef eines Handelsunternehmens zwischen China und Nordkorea gependelt. 

Kim Hak Song wurde in Nordkorea vor einem Jahr wegen des Vorwurfs feindseliger Handlungen festgenommen. Nach Berichten amerikanischer Medien arbeite er auf einem landwirtschaftlichen Forschungsbetrieb der Pjöngjanger Universität für Wissenschaft und Technologie. Kim ist demnach ebenfalls koreanischer Abstammung und wurde in China geboren. Er soll in Kalifornien studiert und in den 2000er Jahren die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen haben. 

Fotos der drei in Nordkorea inhaftierten US-Bürger im südkoreanischen Fernsehen
Fotos der drei in Nordkorea inhaftierten US-Bürger im südkoreanischen Fernsehen
© dpa/Ahn Young-Joon

Tony Kim wurde ebenfalls vor gut einem Jahr in Nordkorea festgenommen. Auch ihm wurde feindseliges Verhalten vorgeworfen. Kim arbeitete ebenfalls für die Pjöngjanger Universität für Wissenschaft und Technologie und lehrte dort als Dozent für Rechnungswesen. 

Zuletzt hatte die Familie des gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier die Regierung Nordkoreas wegen „brutaler Folter und Mordes“ verklagt. Ende 2015 war der damals 21-jährige Warmbier nach einer Gruppenreise in dem Land bei der Ausreise festgenommen und wegen „feindlicher Handlungen gegen den Staat“ zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA im Juni 2016 starb er - er hatte damals bereits 15 Monate lang im Koma gelegen. Die Einreichung der Klage beim Bundesgericht in der Hauptstadt Washington erfolgte nur einen Tag vor dem historischen Gipfeltreffen von Nord- und Südkorea im Grenzort Panmunjom. (dpa)

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