Vor Treffen von Trump und Xi: Nordkorea feuert erneut Rakete in Richtung Japan
Das kommunistische Land hat eine ballistische Rakete ins Meer geschossen - eine weitere Provokation kurz vor dem ersten Treffen von US-Präsident Trump mit Chinas Staatschef Xi.
Kurz vor dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping setzt Nordkorea weiter auf Provokation: Das kommunistische Land feuerte am Mittwoch (Ortszeit) erneut eine ballistische Rakete in Richtung Japans ins Meer, wie Südkorea und die USA übereinstimmend mitteilten. Trump will bei Xis bevorstehendem Besuch in den USA auf ein wirksames Vorgehen gegen Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm dringen.
Nordkorea habe am Mittwochmorgen um 6.42 Uhr (Dienstag 23.42 Uhr MESZ) "eine ballistische Rakete aus der Gegend von Sinpo", einer Hafenstadt im Osten Nordkoreas, abgefeuert, erklärte das südkoreanische Verteidigungsministerium. Die Rakete sei etwa 60 Kilometer weit in Richtung Japans geflogen. Die südkoreanische Armee behalte "Nordkoreas provokative Schritte genau im Auge und hält eine hohe Verteidigungshaltung aufrecht".
Die US-Armee bestätigte den Abschuss einer ballistischen Rakete durch Nordkorea. Es habe sich um eine Mittelstreckenrakete vom Typ KN-15 gehandelt, die "keine Gefahr für Nordamerika" dargestellt habe. Die US-Armee bekannte sich dazu, weiter "mit unseren Verbündeten Republik Korea und Japan zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit aufrechtzuerhalten".
US-Außenminister Rex Tillerson bestätigte, dass Nordkorea "noch eine" Rakete abgeschossen habe. "Die USA haben genug über Nordkorea gesprochen", fügte er in seiner Erklärung hinzu. "Wir geben keinen weiteren Kommentar ab." Tillerson hatte kürzlich die Region besucht und dabei deutlich gemacht, dass die Geduld der USA am Ende ist. Wenn die Bedrohung durch Nordkorea weiter wachse, sei auch ein militärisches Eingreifen seines Landes eine "Option", sagte er während eines Besuchs in Südkorea.
Die japanische Regierung verurteilte den Raketenabschuss als Verstoß gegen UN-Resolutionen. "Japan toleriert Nordkoreas fortgesetzte provokative Taten niemals", erklärte Regierungssprecher Yoshihide Suga in Tokio. Bereits Anfang März hatte Nordkorea vor seiner Ostküste vier Raketen in Richtung Japan ins Meer geschossen. Pjöngjang bezeichnete dies als Übung für einen Angriff auf Stützpunkte der US-Armee in Japan.
Trump übt Druck aus, Nordkorea droht
Nordkorea provoziert die internationale Gemeinschaft zunehmend mit seinem Atom- und Raketenprogramm. Im vergangenen Jahr unternahm das kommunistische Land zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests und verstieß damit gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.
Die neue US-Regierung dringt verstärkt auf ein Ende von Nordkoreas Verstößen und übt dazu Druck auf China aus, den wichtigsten Unterstützer von Pjöngjang. US-Präsident Trump hatte kürzlich mit einem Alleingang seines Landes im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm gedroht. Wenn Peking das Problem "nicht löst, werden wir es tun", sagte Trump in einem Zeitungsinterview.
Als Reaktion darauf drohte Pjöngjang am Montag mit "Gegenmaßnahmen", wie die amtliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete. Trumps Äußerungen sowie ein derzeit laufendes Militärmanöver der USA mit Südkorea und Japan bezeichnete das nordkoreanische Außenministerium als "rücksichtloses Vorgehen", das die koreanische Halbinsel "an den Rand eines Krieges" bringe.
US-Präsident erwartet "schwierige Gespräche" mit Chinas Staatschef
Trump empfängt am Donnerstag und Freitag Chinas Staatschef Xi Jinping in seinem Privatclub Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida zu ihrem ersten Treffen. Vergangene Woche hatte Trump erklärt, er rechne mit "sehr schwierigen" Gesprächen.
Peking teilt zwar die Besorgnis Washingtons bezüglich der atomaren Aufrüstung Pjöngjangs, scheint den angespannten Status quo aber drastischen Maßnahmen vorzuziehen. Die chinesische Regierung hält sich im Umgang mit Nordkorea auch zurück, um eine direkte Konfrontation oder einen Zusammenbruch des isolierten Landes in unmittelbarer Nähe Chinas zu vermeiden. Peking ist zudem erbost darüber, dass die US-Armee kürzlich mit der Stationierung eines Raketenabwehrsystems in Südkorea begonnen hat. (AFP)
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