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Karl-Theodor zu Guttenberg soll, wenn es nach Horst Seehofer geht, wieder eine größere politische Rolle spielen.
© dpa

Guttenberg-Rückkehr: Nicht noch einmal, bitte!

CSU-Chef Horst Seehofer wünscht sich eine Rückkehr des früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg in die Bundespolitik. Keine gute Idee! Eine Meinung.

Karl-Theodor zu Guttenberg. Der Name weckt Erinnerungen. Immer noch haftet ihm so etwas gel-glänzend Smartes an. KT. War das nicht der Baron im Bendlerblock, der Verteidigungsminister mit Glamourfaktor, der es verstand bella figura zu machen, im Wüstensand Afghanistans nicht weniger als auf dem roten Teppich daheim? Eine Ausnahmeerscheinung, zweifellos. Und der kommt jetzt zurück?

Seehofer jedenfalls wünscht es sich. Man staunt. Wurde der Popstar in Merkels Kabinett nicht mit Schimpf und Schande, als Plagiator überführt, vom Ministeriumshof gejagt? Sein Nachfolger sprach von einem Trümmerhaufen, den er in Ministerium und Bundeswehr vorgefunden habe. Selten ist jemand in der deutschen Politik so raketengleich auf-, und so ikarusgleich abgestürzt. Entlarvt als Blender, enttarnt als Möchtegerngroß. Selbst seine neuerdings demonstrativ vorgetragene Bescheidenheit: mehr eitler Schein als wahres Sein.

Hat der Wähler ihm trotzdem verziehen? Gut möglich, dass die Sehnsucht nach einer Lichtgestalt stärker ist als die Erinnerung an das Unseriöse dieses politischen Luftikus’. Aber dieses Land, in dieser Zeit, braucht verlässliche Persönlichkeiten, keine Schaumschläger.

Michael Schmidt

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